Die FEG fördert gelingende Erziehung ehe+familie

Auffällig viele Verantwortliche und Mitwirkende des Symposiums für gelingende Erziehung gehören gleichzeitig zur FEG-Familie. Auch unter den Autorinnen und Autoren des SEA Fokus zum Thema Erziehung haben etliche einen FEG-Background.

Doris Bürki, FEG ehe+familie, do.buerki@gmail.com

Im Bund FEG wurde die Wichtigkeit der Förderung der Kernzellen der Gesellschaft und der Gemeinde schon früh erkannt. Seit Langem gibt es das jährliche Erziehungsseminar, FEG ehe+familie ist in vielfältiger Weise tätig und Orange Leben will Gemeinde und Elternhaus zu einem segensreichen Doppelpack für die nächste Generation werden lassen. Das ist nun kein Grund zur Selbstbeweihräucherung (Weihrauch ist eh ausserhalb unserer Traditionen), sondern zum Teilen der bestehenden Erfahrung und Kompetenzen und zum stetigen auch selbstkritischen Hinschauen und zeitgemässen Fördern dieser Anliegen. Familien brauchen Zuversichtsbotschafter, die sie für die aktuellen Herausforderungen stärken; die Gesellschaft braucht die Wahrnehmung, dass Christen sich im Bereich Erziehung kompetent und reflektiert einbringen und nicht bloss Skandale produzieren.

So berichtet die Medienmitteilung: «Vermittelt wurden wichtige Parameter, damit christliche Erziehung positiv erlebt werden kann. Dabei wurden auch die dunklen Punkte von Machtmissbrauch und Grenzverletzungen betrachtet. Das Symposium brachte eine wichtige theologische Auslegeordnung. «Der Unterschied zwischen Erziehung und christlicher Erziehung ist die Vorstellung, dass der Mensch als Ebenbild Gottes geschaffen wurde», erklärte Stefan Schweyer, Professor für praktische Theologie an der STH Basel.

Das jeweilige Menschenbild und Gottesbild sind relevant für die Erziehung: «Menschen sind in Gottes Ebenbild geschaffen, aber sie sind nicht Gott.» Weiter folgerte er: «Es gibt keine Pädagogik in der Bibel. Darum gibt es kein einfaches Erfolgsmodell und kein Rezept für gelingende Erziehung.» Gottes Wort diene universal für das Leben. Auch das Neue Testament präsentiere keine neuen Erziehungsmethoden. Aber die Bibel habe einen hohen pädagogischen Einfluss: Er entfaltet sich dann, wenn man den Gott kennenlernt, der sich in der Bibel offenbart hat.» Stefan Schweyer nimmt als Parabel den Bildhauer und den Gärtner: «Der Bildhauer steht für das Bild, ein Kind zu formen. Der Gärtner will das Kind wachsen lassen – er sieht das Potenzial.» In der Geschichte der christlichen Pädagogik gibt es eine Entwicklung vom Bildhauer zum Gärtner – von der repressiven Erziehung zur Reformpädagogik. Schweyer: «Ideal ist heute ein guter Mix. Es braucht Formen und Fördern – es braucht Gemeinschaft und individuelle Freiheit. Wir Menschen brauchen diese Spannung. Wir müssen auf das Wir und auf das Ich achten.» Als konkreten Erziehungstipp gab Stefan Schweyer weiter: «Wir müssen lernen zu reflektieren und bewusst zu antworten, statt spontan und instinktiv zu reagieren. Die Erziehungsaufgabe ist häufig eine Aufgabe an sich selbst – es ist mehr eine Entwicklung der Eltern als der Kinder.» Selbstreflexion sei der Schlüssel zu Heilung und Veränderung.

Dr. Martina Kessler, «Chancen und Risiken von Macht in Beziehungen»

Auch in christlichen Familien und Kirchen haben Kinder und Jugendliche Gewalt und Enge erfahren. Teilweise wurde Schlagen gar als christliche Erziehungsmethode legitimiert. Als Gegenreaktion zur antiautoritären Erziehung wurde nach 1968 von christlichen Elternhäusern mehr Gewaltangewendet. Dazu sagte Peter Schneeberger als Präsident des Dachverband Freikirchen.ch: «Ich entschuldige mich in aller Form für das in freikirchlichen Strukturen erlittene Unrecht. Es tut mir leid, dass im Rahmen von Predigten, Erziehungsratgebern oder Seelsorge Eltern dazu aufgefordert wurden, bildlich gesprochen den Kindern die Flügel zu stutzen oder sogar zu brechen. Es tut mir leid, was Eltern dann ihren Kindern angetan haben. Wir tun unser Möglichstes, um diese Missstände aufzudecken, zu beseitigen und unseren Kindern einen Boden zu bieten, auf dem sie vertrauenswürdige Unterstützung für die Zukunft bekommen.»

Die Videos der spannenden Hauptreferate von Prof. Dr. Stefan Schweyer und Dr. Martina Kessler sind veröffentlicht unter www.symposium-erziehung.ch

Selbstreflexion und breite Erörterung und Diskussion verschiedenster Erziehungsfragen wird auch im nächsten Erziehungsseminar «FutureMakers» vom 1. bis 3.11.2024 wieder grossgeschrieben: www.feg.ch/futuremakers

SEA Fokus: www.each.ch/sea_fokus/sea-fokus-erziehung