Vergangenen April war ich zur Beerdigung meines Onkels Ernst Benz-Mauerhofer in die Schweiz gereist. Dort durfte ich den Lebenslauf meines Onkels vortragen. Ein Abschnitt seiner Erzählung berührte mich tief: Ernst hatte den Wunsch gehegt, zusammen mit seiner Frau Tabea in die Weltmission zu gehen. Trotz Absolvierung einer Sprachschule ging dieser Traum nicht in Erfüllung. Stattdessen führte Gott später die Familie nach Bad Liebenzell. In seinem Lebensrückblick hielt er fest:
«Für uns sind die Türen zu einem direkten Missionsdienst im Ausland zugegangen. Umso mehr erfüllte es mich mit grosser Freude, dazu beizutragen, dass junge Menschen für diesen Dienst ausgerüstet werden konnten.»
Jonathan Mauerhofer, Rektor AKG Wien, j.mauerhofer@ akg-studium.at
Diese Erfahrung teile ich auch mit meiner Frau Raphaela. Zu Beginn unserer Ehe lernten wir Spanisch, um in Spanien zu dienen. Doch durch schwere Krankheiten und andere Umstände wurden unsere Pläne geändert. Unseren Beitrag zur Weltmission sahen wir fortan in der Gründung einer Gemeinde in Klosterneuburg, in der Unterstützung von gläubigen Serben und Kroaten sowie im Aufbau eines deutschen Zweiges der Chinesischen Christlichen Gemeinde in Wien. Mission hat so viele Facetten und Gott überrascht immer wieder! Unterdessen ist mein Online-Ministry «Aufblick» (www.aufblick.at) eine Weiterführung des weltweiten missionarischen Anliegens. Zugleich darf ich dasselbe erleben, was Onkel Ernst am Ende seines Lebens zum Ausdruck brachte: Die Freude darüber, zu sehen, wie andere für den Dienst im Reich Gottes ausgebildet werden. Nicht umsonst lautet der Leitspruch der Akademie für Kirche und Gesellschaft (AKG), die ich leiten darf: «Ein Segen sein für Österreich und weltweit.»
Es ist mein Gebet und mein Wunsch, dass die AKG ein Segen für alle ist, die hier lernen und lehren. Wir sind sehr dankbar für unsere 18 fleissigen Studierenden. Das Engagement und die Wertschätzung des Studiums bereiten mir grosse Freude. Kürzlich sagte einer der Studenten zu mir: «Jonathan, ich werde dir mein ganzes Leben dafür dankbar sein, dass es die AKG gibt.» Unsere Lehrenden streben danach, Bildung auf hohem Niveau mit praktischer Relevanz zu vermitteln.
Wie viele christliche Organisationen leiden auch wir unter den finanziellen Herausforderungen. Die Kosten sind gestiegen, doch die Spendeneingänge haben sich nach dem pandemiebedingten Einbruch leider nicht erholt. Diese Herausforderung bewegt mich jede Woche, und ich bin zutiefst dankbar, dass unser Herr davon weiss und die Herzen der Menschen bewegt, diese für Österreich so wichtige Bildungseinrichtung zu unterstützen. Es geht um die Zukunft vieler Kirchen und Projekte, die auch in Zukunft Bestand haben sollen. Vielen Dank für all eure Gebete und Unterstützung!