Immer mehr Missionare gehen in Rente. Das bringt neue Chancen und Herausforderungen mit sich. Richard Moosheer berichtet über diese Erfahrungen. Ich empfinde es als hilfreiche und wichtige Gedanken. Deswegen will ich ihn hier zu Wort kommen lassen.
Kann man als Missionar überhaupt pensioniert werden? Geht der Dienst nicht einfach weiter, nun finanziert durch die staatliche Rente?
In der Bibel wird nicht viel über Pension gesprochen – Pension ist ein Thema moderner Sozialstaaten. Und doch gibt es einen Text, der mir gerade zu meiner Pensionierung als Missionar etwas zu sagen hat, nämlich in Form einer Anweisung an die Leviten: «Das ist es, was für die Leviten (gilt): Von fünfundzwanzig Jahren an und darüber soll er eintreten, um die Arbeit zu tun im Dienst am Zelt der Begegnung. Aber von fünfzig Jahren an soll er aus der Arbeit des Dienstes austreten und nicht länger dienen; er mag seinen Brüdern bei der Wahrnehmung der Aufgaben am Zelt der Begegnung helfen, aber Arbeit soll er nicht (mehr) tun. So sollst du es mit den Leviten in ihren Aufgaben machen.» (4. Mose 8,24–26).
Der Dienst am Heiligtum war zeitlich begrenzt. Die Verantwortung musste losgelassen werden. Im Reich Gottes bauen wir Missionare unser Werk, zu dem wir berufen wurden, es wurde uns wie ein liebes Kind. Dies loszulassen, in andere Hände zu legen, fällt schwer. Doch der HERR wollte das Loslassen bei den Leviten und er will es so von uns Arbeitern im Reich Gottes.
Aber – und das ist nun für Pensionisten total ermutigend: Nach dem Dienstende kommt die wunderbare Zeit der Unterstützung der nächsten Generation!
Und genau das sehe ich als Rentner als meine wichtigste Aufgabe: Loslassen, nicht reinreden, nicht kritisieren, dafür aber unterstützen, helfen und vor allem ermutigen. Das braucht die junge Generation!
Jürg Wüthrich, Leitung FEG Schweiz, juerg.wuethrich@feg.ch