Umgang mit Wüstenzeiten im Leben FEG Jugend

Kurz vor Jahresende durfte ich den ChrüzPunkt (FEG Baden-Wettingen) besuchen. Besonders beeindruckt hat mich, wie international die Gemeinde ist, wie sich Jung und Alt begegnen und wertschätzen. Im ChrüzPunkt finden gleichzeitig zwei Gottesdienste statt: Im Erdgeschoss ein traditioneller und im zweiten Stockwerk ein moderner. Jenna und ich besuchten den modernen Gottesdienst. In der Predigt sprach ich über das Thema «Wüstenzeiten» und wie wir als Jesus-Nachfolger einen gesunden Umgang mit herausfordernden Momenten im Leben finden.

Robin Hugentobler Leiter FEG Jugend, Ich feiere das Leben und liebe es, mit Jesus unterwegs zu sein. robin.hugentobler@feg.ch

Gerne teile ich ein paar Kerngedanken mit euch.

«Der leidende Prophet»

Jeremia wurde in der Kirchengeschichte u.a. dieser Titel verliehen. Er lebte im Königreich Judäa, rund 600 Jahre vor Christus. Das kleine Reich spürte einen enormen Druck von Seiten der Grossreiche Assyrien, Babylon und Ägypten und steckte in einer moralischen sowie geistlichen Krise: Götzen-Kult, soziale Ungerechtigkeit und ein bewusstes Abwenden der Menschen gegenüber Gott wurden zur Normalität.

Jeremia jedoch war ein Mann Gottes und rief sein Volk zur Umkehr und Treue gegenüber Gott auf. Dies wurde ihm rasch zum Verhängnis, denn die eigenen Landsleute konnten seine Reden nicht ausstehen. Sie fingen an, ihn zu verspotten, auszupeitschen, ins Gefängnis zu stecken, und sie wollten ihn sogar umbringen.

Mich lehrt dies Folgendes: Als Menschen können wir ganz im Willen Gottes laufen, ihm gehorsam sein und «alles richtig machen» und dennoch mit enormen Schwierigkeiten (solchen Wüstenzeiten) konfrontiert werden.

A.W. Tozer schreibt im Buch The Crucified Life folgen­des:

«Es ist unmöglich, die Bibel zu lesen, ohne zu erkennen, dass jeder Mann und jede Frau Gottes einige extreme Schwierigkeiten und Probleme in ihren Lebzeiten durchlebten. Auch die Kirchengeschichte ist voll von Geschichten über die Kämpfe der Gläubigen […].»(vom Englisch ins Deutsche übersetzt; S.180)

Befindest du dich in einer Wüstenzeit?

Vielleicht steckst du gerade selbst auch in einer herausfordernden Zeit. Lebens-Wüsten können ganz unterschiedliche Namen haben, aber eines haben sie gemeinsam: Wie in einer Wüste fühlen wir uns innerlich trocken. Zweifel und Wut Gott gegenüber können aufkommen. Jeremia kannte auch solche Zweifel. Folgende Worte richtete er einmal an Gott (Jeremia 15,18 NLB):

«[…] Warum muss ich endlos leiden? Warum sind meine Wunden unheilbar? Du hast mich im Stich gelassen wie einen Bach, der im Sommer austrocknet und kein Wasser mehr gibt.»

Unabhängig davon, wie der Name deiner Wüste heisst, möchte ich dir eine wunderbare Wahrheit zusprechen: Gott sieht bereits das «verheissene Land» nach der Wüstenzeit. Er weiss, weshalb du dich gerade jetzt in diesem Lebensabschnitt befindest. Du darfst ihm – wie auch Jeremia – deine Zweifel, deine Wut äussern und damit rechnen, dass du einem liebevollen und geduldigen Vater im Himmel begegnen wirst. Er nimmt dich ernst und wird dir aufzeigen, wie du einen gesunden Umgang mit diesem Lebensabschnitt finden wirst und schlussendlich neu aufblühen kannst.

Ein Gott der Segens-Versprechungen

Nur zwei Kapitel nach Jeremias Klage Gott gegenüber treffen wir auf eine Verheissung, die uns im Umgang mit Wüstenzeiten stärken kann (Jeremia 17,7-8 NLB):

«Aber Segen soll über den kommen, der seine ganze Hoffnung auf den HERRN setzt und ihm vollkommen vertraut. Dieser Mann ist wie ein Baum, der am Ufer gepflanzt ist. Seine Wurzeln sind tief im Bachbett verankert: Selbst in glühender Hitze und monatelanger Trockenheit bleiben seine Blätter grün. Jahr für Jahr trägt er reichlich Frucht.»

An diesem Versprechen darfst du festhalten. Setz deine ganze Hoffnung auf Jesus! Vertrau ihm, auch wenn es dir nicht leicht fällt! Du wirst zu Seinem Zeitpunkt reichen Segen empfangen. Denn: Was uns Gott verspricht, das hält er auch.

Danke ChrüzPunkt!

Nach dem Gottesdienst durften wir noch so einige tiefgreifende und ermutigende Gespräche mit Besuchern des ChrüzPunkts haben. Herzlichen Dank für euren so wertvollen Einsatz in Baden-Wettingen und dass wir bei euch sein durften. Ihr seid eine echte Ermutigung und ein grosser Segen für die Region!

«Als Menschen können wir ganz im Willen Gottes laufen, ihm gehorsam sein und «alles richtig machen» und dennoch mit enormen Schwierigkeiten konfrontiert werden.»