Die unterbrochene Verbindung Vision Global indien

Ich möchte euch heute eine persönliche Geschichte erzählen. Sie beginnt in der Zeit, in der ich in Indien aufgewachsen bin. Als ich ein kleines Mädchen in Indien war, lebten wir ohne Angst... wir waren offen Christen. Wir konnten Gottesdienste feiern. In der Weihnachtszeit kamen Gruppen zu uns nach Hause, um Weihnachtslieder zu singen. In der Osterzeit fasteten sie gemeinsam 40 Tage lang ... alle auf die Art und Weise, wie der Herr zu ihnen sprach.

Dolly Patt, Vision global / Himalayan Free Church of India, patt.dolly@gmail.com

Als ich aufwuchs, hätte ich mir nie vorstellen können, dass wir als Gläubige Angst haben müssten, unseren Herrn zu lieben. Wir waren frei, unseren Glauben zu praktizieren.

Ich war kürzlich in Indien. Unsere älteste Tochter heiratet bald, und sie möchte einige kulturelle Traditionen in ihre Hochzeit einbeziehen. So hatte ich das Privileg, nach Bhopal MP zu fahren. Eine Gegend, die normalerweise für ihre Toleranz gegenüber verschiedenen Traditionen und Religionen bekannt ist. Die Familie meiner Mutter stammt aus dieser Gegend, und auch der Glaube unserer Familie hat hier seinen Ursprung.

Ich weiss, dass die Leute sagen, dass Indien ein grosses Land sei, in dem es viele Menschen, Religionen und Traditionen gäbe, und dass die Menschen deshalb die Freiheit hätten, zu wählen, was sie glauben wollen. Lass mich dir sagen, wie falsch du mit dieser Annahme liegst! In Indien gibt es eine aktive religiöse Unterdrückung. So sehr ich meine Kultur, meine Traditionen und mein Volk auch liebe, ich fürchte, dass die Herzen dieser liebevollen und sanftmütigen Menschen vergiftet wurden. Sie sollen glauben, dass Indien eine Hindu-Nation ist und es keine andere Religion gibt!

Es tut mir leid, sagen zu müssen: Meine Familie erlebt und die Kirchen in manchen Gegenden erleben es, dass Menschen gelyncht werden, weil sie an Jesus glauben. Kirchen werden zerstört, Pastoren und Kirchenmitglieder werden schikaniert und getötet.

Es gibt so etwas wie eine «umgekehrte Bekehrung». Ich habe keine direkten Verwandten in Indien, nicht einmal direkte Cousins und Cousinen, aber «Familie» bedeutet in Indien Cousins dritten, vierten oder sogar fünften Grades. Sie werden nicht Cousins und Cousinen genannt, sondern meine Schwestern und Brüder. Wir haben uns gegenseitig als Geschwister bezeichnet. Ich bin die Älteste von allen, also habe ich ein wenig Einfluss in der Familie. Es bricht mir das Herz, dir zu berichten, dass viele meiner «Geschwister» in Hindu-Familien eingeheiratet haben. Sie müssen unter dem Druck dieser Familien leben und können ihren Glauben nicht ausüben. Ja, man kann sagen, sie haben ihre Wahl getroffen, so wie die Frau von Lot ihre Wahl getroffen hat.

Ich sass einem Polizeibeamten gegenüber, einem meiner Schwager, der beim Mittagessen Lammcurry ass und unsere Familie immer wieder als «christliche Familie» bezeichnete. Er sagte, dass sich die Dinge ändern werden. Meine Schwester leidet unter dem Druck ihrer Familie. Sie kann nicht in die Kirche gehen. Sie kleidet sich im Hindu-Stil und muss deren Bräuche einhalten. Ihr Sohn Adi weiss nicht, warum Jesus am Kreuz gestorben ist. Meine andere Schwester hat auch einen Partner, der Hindu ist, und ihr Sohn, der jetzt 25 Jahre alt ist, mag ein Hindu-Mädchen. Es gibt zu viele solcher Geschichten, als dass ich sie hier alle erzählen könnte.

Ich habe meinem Herrn mit Stolz gedient und behauptet, eine reiche Geschichte von starken Gläubigen und starken Frauen in unserer Familie zu haben. Aber an irgendeiner Stelle wurde die Verbindung unterbrochen. Dem Feind wurde erlaubt, einzudringen und uns zu brechen. Und jetzt habe ich das Gefühl, dass ich versagt habe. Ich habe meine Eltern, meine Grosseltern und meine Urgrosseltern im Stich gelassen, die damals so viel aufgegeben haben, um Jesus zu folgen, und die der Herr in seine Nachfolge gerufen hat. Aber am schwersten wiegt, dass ich meinen HERRN im Stich gelassen habe.

Ich konnte fliehen, aber ich habe meine Lieben zurückgelassen.

Die BJP-Partei hat das Gesicht Indiens verändert. Die friedliebenden Menschen sind zu Aggressoren geworden. Sie haben zur tödlichen Angst aller Minderheiten eine «ethnische Säuberung» eingeleitet.

Bitte bete für Indien, bitte bete für mein Volk, für Gottes Volk. Bitte bete für meine Familie, unsere Brüder und Schwestern. Gott wird erlösen. Ich weiss, dass er es tun wird. Ich suche aktiv nach einem Weg, um auf andere Weise als durch Mission Jesus zu den unterdrückten Menschen in Indien und zu meiner Familie zu bringen