Jetzt macht ihr alles kaputt Vision Europa Österreich Wels

Es ist Sonntagabend. Wir treffen uns in unserem Wohnzimmer als Mosaik-Community. Eine Mischung aus Anspannung, Erwartung aber auch Unmut, Traurigkeit und Müdigkeit liegt in der Luft. Es ist das erste Treffen in dieser Form. Wir starten mit einer neuen Mosaik-Community, da die bisherige Gruppe zu gross geworden ist. Eigentlich ist das ein Grund zur Freude. Doch jetzt erdrückt uns diese Stimmung. Wie kann dieser Abend gelingen?

Familie Egli Gemeindegründung Wels, Österreich, tom.egli@mosaik-wels.at

Wir treffen uns zweimal im Monat als ganze Gemeinde zum Gottesdienst und in den anderen Wochen in den Mosaik-Communities (MC) – Gruppen mit bis zu 20 Personen, die gemeinsam Jesus nachfolgen, Leben teilen und ihr Umfeld mit dem Evangelium erreichen möchten.

Der Neustart einer MC bedingt, dass wir manche Leute der Gemeinde weniger oft sehen. Diese «Wachstumsschmerzen» tun weh. Diese Veränderung hat bei den Leuten trotz behutsamen Gesprächen im Vorfeld und guter Information Unsicherheit ausgelöst und sogar Wut: «Ich habe gedacht: Jetzt macht ihr alles kaputt», formuliert eine Teilnehmerin aus unserer Gruppe im Nachgang des Abends. Wir beginnen, Gott mit Liedern zu loben und füreinander zu beten. Dann stellt Tom am Flipchart das Ziel für die MC vor. «Was wir im Grossen als Mosaik sind, wollen wir als Community leben.» Tom ringt nach Worten, um das Vertrauen zu gewinnen. Wir fühlen uns schachmatt. Wir beginnen innerlich, Gott zu bitten, dass er die Leitung übernimmt.

Das Gespräch kommt ins Rollen. Manche Vorbehalte können geklärt werden. Wir spüren, Gott erhört uns. Er rückt sich ins Zentrum. Es ist wohltuend.

Wir stellen Jesus ganz konkret Fragen:

  • «Bei wem bist du bereits am Wirken und wie möchtest du uns als Community brauchen, damit diese Menschen dich kennenlernen?»
  • «Wie möchtest du uns nahe sein?»
  • «Welchen Rhythmus willst du für uns als Gruppe; wann und wie sollen wir uns treffen?»

Während der Gebetszeit notiert jeder für sich, welche Impulse Jesus einem aufs Herz legt. Und dann dürfen wir gemeinsam erleben, wie Jesus aus diesem umkämpften Prozess durch seinen Geist Einigkeit schafft für ein gemeinsames Vorangehen. Jetzt erfüllen Leichtigkeit und zugleich eine freudige Dringlichkeit die Luft.

Konkret wollen wir uns im Monat einmal zum Gebet, einmal zum Bibelstudium und einmal zu Gemeinschaft (mit unseren noch nicht gläubigen Freunden) mit kurzem Impuls/Lebenszeugnis treffen.

Ein wichtiger Schritt passiert: Die Gruppe hat mitgebetet und mitüberlegt. Wir glauben, dass so «Community» nicht mehr länger ein «Angebot» ist, wo wir das meiste bestimmen und organisieren, sondern dass die Leute Teil geworden sind und mitgestalten.

Bitte betet für diesen Veränderungsprozess, besonders für Gottes Führung und sein Wirken bei den vielen Menschen, die mit uns schon im Kontakt sind, aber noch nicht gläubig sind