«… denn gerade dann, wenn ich schwach bin, bin ich stark.» 2Kor 12,10
Diese Erfahrung habe ich, Daniel Beusch, in der FEG Dornbirn gemacht. Meine vielen Grenzen, unter denen ich litt, benutzte Gott als Stärke. Ich verstehe die Verse noch nicht ganz, aber ich habe eine Vermutung.
Doris und Daniel Beusch, Gemeindeaufbau Dornbirn, daniel.beusch@feg-dornbirn.at
Vor sieben Jahren habe ich die Gesamtleitung der FEG Dornbirn übernommen. Die Gemeinde hatte eine sehr gute Basis und eine Kultur der Wertschätzung. Trotzdem war die Übernahme der Hauptleitung aus meiner Sicht ein Killerjob. Allein die Arbeitsbelastung. Unser Sohn Rafael hat sich immer gewundert, wenn er um 4 Uhr zur Frühschicht ging und feststellte, dass ich schon weg war. Zwei «Vollzeitler» hatten ein paar Jahre zuvor einen Burnout. Und die Angst, sich nicht zu sehr auf die Gemeinde einzulassen, um nicht so zu enden, sass tief. Dazu kam die Belastung, dass wir jahrelang die Vision 2020 vor Augen hatten. 4 Gemeinden wollten wir gründen, aber keine war entstanden.
Ich habe mir eine Liste gemacht, wie ich die Gemeinde einmal übergeben möchte. Darauf steht unter anderem: «Dass aus dem Killerjob des Hauptleiters ein Leitungsteam wird, in dem der Hauptleiter auch mal ein halbes Jahr ausfallen kann.»
Wenn ich das heute lese, kann ich nur staunen. Noch nie hatten wir als Gemeinde so viele starke Leiter. Jeder kann sich auf seinen Kernbereich konzentrieren.
In einem Monat werde ich die Hauptleitung an Stefan Keller übergeben. Er freut sich darauf, denn er kann sich vor allem auf das Leiten der Leiter konzentrieren. Auf seinen Wunsch und auf Wunsch des Vorstandes bleibe ich in der Leitung und unterstütze Stefan in seiner neuen Funktion. Mit der freiwerdenden Zeit werde ich Stefan Lanz einarbeiten, da wir gemeinsam eine Standortgemeinde gründen wollen.
Aber jetzt kommt das Wichtigste: Ich glaube, es waren meine Schwächen, die so Grossartiges hervorgebracht haben.
Ich bin nicht so begabt. Jahrelang habe ich darunter gelitten, dass ich keine Spitzenbegabung habe. Übersetzt: Ich kann vieles, aber nichts richtig. Genau das ist meine grösste Gabe geworden. Dass andere Leute Dinge besser konnten als ich, liess sie aufblühen.