Spannungsfelder Vision Europa Leitung

Eine Woche Ferien liegt hinter mir. Ich habe die druckfreie Zeit und das Zusammensein mit meiner Frau genossen. Auch meinem Hobby konnte ich ungehindert nachgehen: Lesen. Unter anderem habe ich das Buch von Markus Spieker „Jäger des verlorenen Verstandes“ gelesen. Das war sehr inspirierend und passte gut in die Ferien, da ich solche Zeiten immer auch zur Selbstreflexion nutze.

Genau in diese Kerbe schlägt ein Satz von Spieker. Er schreibt: «Wohlmeinende Christen verfahren nach dem bewährten Spendenakquisitionsprinzip karitativer oder missionarischer Organisationen: ‹Only sell succes›. Den oft ernüchternden Blick hinter die Kulissen überlassen sie anderen.»

Diese Aussage hat in mir eine grosse Spannung ausgelöst. Jeden Monat muss ich etwas über die finanzielle Situation der Visionen schreiben. Früher habe ich Rundbriefe über unseren Missionsdienst geschrieben. Jemand aus der FEG-Leitung sprach mich an, weil ich immer sehr ehrlich über meine Erfahrungen berichtete. Deshalb hatten sich einige Unterstützer bei der Leitung gemeldet und gefragt, warum man sich nicht besser um uns kümmere. Ich war irritiert. Jetzt schreibe ich meistens über positive Erfahrungen. Ist das jetzt falsch? Wie kann man dieses Spannungsfeld auflösen? Das beschäftigt mich und ich habe noch keine Lösung gefunden.

Jürg Wüthrich, Leiter Mission FEG Schweiz, juerg.wuethich@feg.ch