Ich sitze in Medellín, Kolumbien, in einem lauten und lebendigen Gottesdienst mitten in einem der ärmsten und gefährlichsten Viertel der Stadt. «Geschichten der Hoffnung für eine verzweifelte Welt» lautet das Thema der internationalen FEG-Konferenz, die mich nach Medellín und in diese Gemeinde geführt hat. Der Pastor der Gemeinde kommt selbst aus dem Drogenmilieu und hat durch das Evangelium eine lebendige Hoffnung gefunden.
Bei der Kollekte gebe ich, was ich gerade zur Verfügung habe. Während ich die 200’000 kolumbianischen Pesos (COP) in den Klingelbeutel stecke – ein kleiner Betrag von gerade mal rund 40 Franken – schiesst mir ein Gedanke durch den Kopf: Sind wir uns in der Schweiz eigentlich bewusst, wie gesegnet wir sind, eine stabile Währung zu haben? Im Jahr 1900 war 1 COP ungefähr 0,28 CHF wert (Verhältnis ca. 1:3,6), heute notiert 1 COP bei ca. 0,00020 CHF (Verhältnis 1:5000)!
Eine wichtige Aussage dieser Konferenz war: Materiell gesegnet zu sein, stellt uns in eine besondere Verantwortung vor Gott. Jesus sagte in Lukas 12,48: «Wem viel anvertraut ist, von dem wird man umso mehr fordern.» Einladender klingt es in Lukas 6,38: «Gebt, so wird euch gegeben. Ein volles, gedrücktes, gerütteltes und überfliessendes Mass wird man in euren Schoss geben; denn eben mit dem Mass, mit dem ihr messt, wird man euch zumessen.»
Frohe Weihnachten!