Ich bin am Vorbereiten einer Predigt als Vision Europa. Wie könnte ich sie besser beginnen, als mit einem Beispiel aus der Missionsgeschichte? Deswegen hier diese Geschichte, die mich sehr berührte und prägte.
Adoniram, der Sohn eines Pastors aus Massachusetts, war ein hochintelligenter junger Mann. An der Universität überragte er seine Mitstudenten deutlich. Sein gläubiger Vater hoffte inständig, dass der Sohn eines Tages denselben geistlichen Beruf ergreifen würde wie er selbst. Doch Adoniram war – wie viele im College – Atheist.
Besonders beeindruckt war er von Edwin, einem älteren Studienkollegen. Die Freundschaft mit ihm schmeichelte dem Pastorensohn, doch der enge Umgang mit dem brillanten Denker führte dazu, dass sich Adoniram immer stärker einem selbstbewussten und aggressiven Unglauben öffnete. Schliesslich trennten sich ihre Wege, und für eine Weile hörten sie nichts mehr voneinander.
Auf einer Reise suchte Adoniram eines Abends vergeblich nach einer Unterkunft. Der Gastwirt konnte ihm nur noch ein einziges Zimmer anbieten – allerdings mit dem Hinweis, dass im Nachbarzimmer ein Sterbender liege. Der Tod bedeute ihm nichts, entgegnete Adoniram, und bezog das Zimmer.
Doch die Nacht wurde unruhig. Durch die dünne Wand hörte er das Stöhnen des Kranken – erfüllt von Angst und Verzweiflung. Diese Geräusche erschütterten ihn zutiefst. Er rang mit seinen Gefühlen, doch schliesslich versuchte er sich zusammenzureissen: Was würde Edwin wohl dazu sagen?
In den frühen Morgenstunden wurde es plötzlich still. Am nächsten Tag erwähnte der Wirt beiläufig, dass der Mann im Nachbarzimmer verstorben sei – und nannte seinen Namen: Es war Edwin, Adonirams einstiger Freund. Der junge Student war wie vom Blitz getroffen. Dieses Erlebnis brachte ihn an den Rand seines inneren Zusammenbruchs – und schliesslich zu einer tiefen Hinwendung zu Gott.
Adoniram Judson wurde später einer der bekanntesten Missionare in Burma (heute Myanmar). Dieses einschneidende Erlebnis hatte sein Leben völlig verändert. Aus dem skeptischen Studenten war ein neuer Mensch geworden – mit einem anderen Lebensinhalt und einem neuen Ziel: Von nun an wollte er Gott nur noch sein Bestes geben.
Das zeigt sehr deutlich auch unsere Motivation: Wir wollen für Gott unser Bestes geben. Ohne euch wäre dies aber nicht möglich. Nur in der Partnerschaft mit euch hat das Auswirkungen auf die Länder in Europa. Ohne eure Gebete und Gaben könnten wir nichts tun.