Bruchsal hatte eine reiche jüdische Geschichte. Bereits 1288 wurden erstmals Juden in Bruchsal erwähnt. 1348 kam es zu einer Zerstörung der Gemeinde im Zusammenhang mit den Pestpogromen. Im 17. Jahrhundert leben wieder Juden in der Stadt.
Besonders im 19. Jahrhundert hatten Juden waren Juden ein Teil der Stadtgesellschaft Bruchsals. Besonders deutlich wird dies neben dem Bau der Synagoge (sie wurde 1881 eingeweiht) dadurch, dass Bruchsal 1879 einen eigenen Jüdischen Friedhof als Teil des städtischen Friedhofs erhält. wurde ein Zuvor wurden die Juden aus Bruchsal auf dem Verbandsfriedhof in Obergrombach bestattet bzw, bis 1632 in Worms.
Die jüdische Bevölkerung hat im 19. Jahrhundert in Bruchsal stark zugenommen. Dies geschah auf dem Hintergrund, dass die jüdische Bevölkerung in Baden rechtlich zunehmend mit der nichtjüdischen gleichgestellt wurde.
- 1809 Konstitutionsedikt durch Großherzog Kar Friedrich: staatsbürgerliche Gleichstellung der Juden in Baden. die jüdische Religionsgemeinschaft wird den christlichen Kirchen gleichgestellt. Da esJuden nun erlaubt wurde, den Wohnort frei zu wählen, verließen viele jüdische Familien die kleinen Dörfer und zogen in die Stadt. Verbunden war damit auch ein sozialer Aufstieg.
- 1862 völlige Gleichstellung
Man darf die Zunahme der jüdischen Bevölkerung nicht allein an den absoluten Zahlen festmachen, denn Bruchsal ist im 19. Jahrhundert insgesamt stark gewachsen. Der Anteil der jüdischen Bevölkerung an der Gesamtbevölkerung nimmt im 19. Jahrhundert von etwa 2,5 % auf nahezu 6% in der 1880er Jahren zu.
Zunächst bewirkte die Emanzipation der Juden (freie Wohnortwahl, freie Berufswahl, Zugang zur Bildung, sozialer Aufstieg) einen Wegzug aus den Dörfern, in denen Juden bisher mehr oder weniger zwangsweise leben mussten. Dies lässt sich an Zunahme der jüdischen Bevölkerung in Bruchsal gut ablesen. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts und zu Beginn des 20. kam es aber zu einem Wegzug in Größere städte oder in die USA.
Besonders stark ist der Rückgang der jüdischen Bevölkerung in der Zeit des Nationalsozialismus. Lebten 1933 noch etwa 500 Juden in Bruchsal, sind es zehn Jahre später nur noch 100. Die Diskriminierung, die "Arisierung" jüdischer Firmen und Geschäfte, führete zur Auswanderung und zur Flucht und zum starken Rückgang der jüdischen Bevölkerung Bruchsals.
Der große Einschnitt war dann die Deportation badischer Juden nach Gurs (Südfrankreich) am 22. Oktober 1940. Baden, die Pfalz und das Saarland sollten "judenfrei" werden.