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«Nöch bi Gott und bi de Lüt» Gemeindeporträt FEG Goldbrunnen St. Gallen

Unsere Geschichte:

Die Anfänge

Die Geschichte und Entstehung unserer Gemeinde führt bis ins Jahr 1836 zurück und somit ist die FEG Goldbrunnen eine der ältesten freikirchlichen Gemeinden der Schweiz.

Damals versammelte sich eine Gruppe von 12 Männern in einem Zimmer in der Kugelgasse in St. Gallen zu geselligem Zusammensein und theologischen Diskussionen. Das Herzensanliegen war die Umsetzung des christlichen Glaubens gemäss biblischem Vorbild. Dazu gehörten das Praktizieren des Abendmahls sowie die Glaubenstaufe. Wie stark die Sehnsucht nach dem Wort Gottes und seiner Verkündigung in den Herzen der Menschen brannte, widerspiegelt die Tatsache, dass damalige Besucher einen Fussweg von bis zu 12 Stunden auf sich nahmen, um an den Versammlungen teilnehmen zu können!

Die Loslösung

An Ostern 1837 wurde zum ersten Mal ausserhalb der Landeskirche das Abendmahl gefeiert. Dieser Akt legte den Grundstein zur Bildung einer christlichen Gemeinde und gleichzeitig die Ablösung der staatskirchlichen «Tradition». Die damalige Gemeindeleitung lag in den Händen der Gebrüder Stephan, Daniel und Gottlieb Schlatter.

Dies wurde in der Bevölkerung sehr argwöhnisch beäugt. Nicht zuletzt deshalb erlebte die Gemeinde bis Anfang der 1860er-Jahre viel Spott, Anfeindungen und Widerstand sogar von behördlicher Seite. Vor allem was das Thema «Taufe» betraf, lag die Gemeinde im Clinch mit den Landeskirchen.

Der Durchhaltewillen zahlte sich am Ende aus. 1863 erteilte der grosse Rat des Kantons St. Gallen die staatliche Anerkennung und damit die volle Gewissens- und Glaubensfreiheit. Die Gemeinde wuchs in den nächsten Jahrzehnten rasant an und es mussten neue Räumlichkeiten gesucht werden.

Die grosse Krise

1928 trieb die Stickereikrise viele Gemeindemitglieder in die Arbeitslosigkeit. Dadurch verliessen viele Gottesdienstbesucher die Gemeinde. Dies riss ein finanzielles Loch in den Gemeindehaushalt. Daher konnte auch der Lohn des Pastors nicht mehr gewährleistet werden. Die Gemeinde Buchs entschloss sich, durch die Entsendung ihres zweiten Pastors der arg gebeutelten FEG St. Gallen unter die Arme zu greifen.

Der Aufschwung

Trotz allen Widerständen musste die FEG St. Gallen aufgrund des stetigen Mitgliederwachstums immer wieder in neue Lokalitäten in der Gallusstadt suchen. 1972 wuchs die Gemeinde auf stattliche 160 Mitglieder. Aufgrund dieser erfreulichen Entwicklung bezog man 1982 die Liegenschaft an der Goldbrunnenstrasse 44.

Die Grossevangelisation «CREDO 83» in St. Gallen löste einen zusätzlichen «Mitglieder-Boom» aus, welcher mit über 250 Gottesdienstbesuchern bis heute den absoluten Zenit erreichte. Damaliger Pastor war Kurt Spiess, der über 16 Jahre zu stetigem Wachstum beitrug.

Kontroverse Ausrichtungen

Nach dem Weggang von Kurt Spiess 1989 folgten etliche Pastoren, welche teils völlig neue Schwerpunkte in der Gemeinde setzen wollten. Dies führte zu Spannungen unter den Mitgliedern. Daraufhin schlossen sich etliche einer neuen Gemeinde an und die Mitgliederzahl halbierte sich. Diese hat sich bis zur heutigen Zeit eingependelt.

Neuer Auftritt

2007 wurde beschlossen, der FEG St. Gallen ein neues Image zu verpassen. Mit der Übernahme des Begriffs «Goldbrunnen», anlehnend an das sagenumwobene Goldbrünneli, dessen Wasser heilende Wirkung nachgesagt wurde, erhielt die FEG St. Gallen den Namen «Freie Evangelische Gemeinde Goldbrunnen».

Heimat für viele Institutionen und Einrichtungen

Unter dem Dach der FEG Goldbrunnen haben sich im Laufe der Jahre etliche Gruppierungen eingefunden. Der 2013 gegründete sozial-diakonische Verein «openHouse», welche Kinder-Nachmittage und andere Angebote im Quartier anbietet, die christliche Privatschule «LERNI» sowie afrikanische, philippinische und iranische Glaubensgemeinschaften.

Heinz 40 Jahre und Erika 18 Jahre Mitglied. Einige Fragen an sie:

Was schätzt ihr an der Gemeinde Goldbrunnen, was zeichnet sie aus?

Erika: Die Gemeinschaft, die wir hier miteinander pflegen, schätze ich sehr. Es ist meine Heimat geworden und ich fühle mich hier sehr wohl. Unser Pastor Markus Bärtschi und seine Frau Gertrud sind zudem ein «tolles» Pastorenehepaar.

Heinz: Ich kam auf eine Empfehlung hierher, und es hat mir sofort zugesagt. Auch ich schätze die familiäre Gemeinschaft. Man steht füreinander ein und betet für die Anliegen seines Nächsten. Man hat Freude am «Gedeihen» der Geschwister. Aufgrund dieser engen Verbundenheit ist auch unser Hauskreis entstanden.

Was waren oder sind die grössten Herausforderungen für euch beide:

Die FEG Goldbrunnen hat auch schwierige Momente hinter sich. Wichtig war der Zusammenhalt in stürmischen Zeiten, den wir hier immer wieder erleben durften. Heraus­fordernd war der rege Pastorenwechsel seit Ende der 90er-Jahre, der sich über zwei Jahrzehnte hinzog. Dies hat unsere Gemeinde aber auch gestärkt. Man hat ge­lernt zusammenzustehen. Dabei ist uns bewusst geworden: Die Gemeinde hängt primär von Jesus Christus und jedem einzelnen Leib (Personen) ab, die Christus nachfolgen.

Was ist eure Hoffnung und euer Wunsch für die Zukunft?

Dass es uns Christen ein zentrales Anliegen bleibt, das Wort Gottes zu leben, und so das unverfälschte Wort Gottes im Zentrum des Glaubens steht. Ausserdem wünschen wir uns, dass weitere Personen, die sich berufen fühlen, für die Gemeindeleitung gefunden werden.