"Mission (Im)possible" Kinderheimat Tabor

Was treibt SIE an, Ihren Alltag erfolgreich zu gestalten? In der Regel folgt auf unser Handeln eine unmittelbare befriedigende Rückmeldung oder wir wünschen sie uns zumindest. Wo diese aber kaum oder gar nicht mehr auftritt, sind tiefer liegende Handlungsantriebe gefragt. Im Tabor waren wir Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den letzten Monaten immer wieder auf solche fundamentalen Antriebe angewiesen.

Urs Klingelhöfer, Leiter Kinderheimat Tabor, heimleitung@kinderheimat-tabor.ch

Als Leiter bin ich sehr dankbar, dass unsere Arbeit eine tiefe innere Verankerung im Vorstand und in der Mitarbeiterschaft hat. Auch wir hatten mit «Mangelsituationen» zu kämpfen. So sank bei uns der «Energiepegel» in der Mitarbeiterschaft deutlich. Auslöser waren längere krankheitsbedingte Ausfälle, unterbesetzte Teams und dazu noch herausfordern­de Neuaufnahmen von Kindern. – Manche dieser Situationen mit den Kindern, dem Personalmangel und den wirtschaftlichen Herausforderungen fühlten sich an wie der gleichnamige Filmtitel: «Mission Impossible».

Dieser Film glänzt mit unbeschreiblicher Energie und Action und einem entfesselten Hauptdarsteller Ethan Hunt, der als Superheld von der ersten bis zur letzten Minute eine «Mission possible» schafft. Gerne würden wir und unsere Kinder ab und zu in dieses Heldenkostüm schlüpfen und von Erfolgswelle zu Erfolgswelle reiten. Filme berühren oft unsere inneren Sehnsüchte und schaffen für einen Moment eine neue, erfolgreiche, aber auch kurze «Schein»-Realität. Deshalb finde ich das Bild des Malers René Magritte immer wieder sehr inspirierend, auch für unseren Alltag. Denn wir haben nicht nur eine Mission, sondern auch eine Vision.

Mit anderen Worten: Sehe ich das Ei als meine Realität oder habe ich die Vision, was aus diesem Ei einmal werden soll?

Vergleichbar ist der Blick auf unsere Kinder. Auch wir sehen oft nur das Äussere. Kinder haben sich eine äussere Schale zugelegt, oft als Schutz und oft bleiben sie doch sehr zerbrechlich darin. Aber gelingt es mir heute schon, mehr zu sehen, den Blick auf das Werdende zu richten? Diese Art des Sehens verändert letztlich auch den Umgang im Hier und Jetzt. Denn jede Vision ist stärker und grösser als die gegenwärtige Aufgabe. Als Menschen, die in einer Beziehung zu Gott stehen, kennen wir eine noch grössere Dimension der Vision, die in Jesus Christus bereits Wirklichkeit geworden ist und die uns an Ostern in besonderer Weise vor Augen geführt wird. Das Grab ist leer – Christus ist auferstanden! Das ist keine Vision mehr, sondern kraftvolle Alltagswirklichkeit für Sie und mich und für die Kinder, die uns anvertraut sind.