1. Gesang.
Der Dichter hat sich in einem finstern Walde verirrt, bringt darin die Nacht zu und will am Morgen einen sonnigen Hügel ersteigen, in welchem er den „Wonnehügel“ ahnt, wird aber durch drei Tiere, einen Panther, einen Löwen und eine Wölfin davon zurück und wieder in den Wald getrieben. Da erscheint ihm Virgil und erbietet sich, ihn auf anderem Wege zu führen und ihn durch Hölle und Fegefeuer zu geleiten, worauf dann ein würdigeres Wesen (Beatrice) die weitere Führung nach dem Paradiese übernehmen werde.
Zweiter Gesang
Dante äußert gegen Virgil seine Zweifel, ob er imstande sein werde, die Reise auszuführen. Virgil ermutigt ihn und teilt ihm mit, dass Beatrice, die im Himmel weilt, von anderer Seite veranlasst zu ihm herabgekommen sei und ihn beauftragt habe, den Dichter aus der ihm drohenden Gefahr zu retten und ihm als Führer auf der Reise durch Hölle und Fegefeuer zu dienen. So entschließt sich Dante, die Reise zu wagen und sie beginnen ihre Wanderung.
Dritter Gesang
Vergil und Dante schreiten durch das Tor der Hölle und finden im ersten Raum derselben, in der Vorhölle, die feigen Mattherzigen, „die ohne Lob gelebt und ohne Schande“;. mit ihnen vereinigt sind diejenigen Engel, die bei den Abfalle der Engel sich weder für noch gegen Gott erklärt haben. Unter den ersteren erkennt Dante den Papst Cölesti V. - Die Seelen sind nackt und werden von Ungeziefer grausam zerstochen. - Die Dichter kommen an den Höhlenfluss Acheron, über welchen Charon die Seelen der Verdammten hinüberfährt. Die Schaaren derselben. drängen sich herzu. Charon weißt Dante barsch zurück, besänftigt sich jedoch. Die Erde bebt, Blitze zucken. Dante sinkt bewusstlos zu Boden.
Vierter Gesang
Dante, der während seines Schlafes über den Acheron getragen wurde, erwacht von einem starken Donner und findet sich am Rande des eigentlichen Höllentrichters. Virgil führt ihn in den ersten Kreis oder den Zwischenring, wo sich die Weisen und Tugendhaften aus dem Altertum, die Ungetauften befinden, die zwar, weil nicht Christen, nicht zu den Seligen gelangen, aber keiner Strafe unterliegen. Virgil selbst gehört zu Ihnen. Es werden verschiedene Personen des Alten Testamentes erwähnt, die ehedem sich im Zwischenringe befanden, dann aber von Christus hinweg- und zu den Seligen geführt worden sind. Dante kommt mit Homer, Horaz, Ovid und Lukan zusammen und gelangt dann zu einem Schlosse mit schöner Umgebung, wo er viele Helden, Edle, Weise, Schriftsteller früherer Zeiten antrifft.
Fünfter Gesang
Die Dichter kommen zum zweiten Kreis. An dessen Eingang Minos steht, der die Seelen richtet und ihnen ihren Platz in der Hölle anweist. Es befinden sich in diesem Kreis diejenigen, welche fleischliche Verbrechen verübten (Die Wollüstigen). Sie werden ununterbrochen von furchtbaren Wirbelwinden umhergetrieben. Virgil zeigt Dante verschiedene Seelen, zuletzt Francesca von Rimini und ihren Geliebten Paolo Malatesta. Die erstere erzählt Dante ihre Geschichte.