Auf die Plätze, fertig, PASS! Vision Europa - Frankreich

Wer kennt das nicht: Schweissausbrüche auch ohne Sonnenhitze, Schlafstörungen, Stress? Diese Symptome könnten die Zeit kurz vor dem Schulabschluss beschreiben. Vor allem, wenn noch nicht klar ist, wie es weitergehen soll. Ausbildung? Studium? Oder doch etwas ganz anderes? Livia aus der FEG Sulgen hat sich für Letzteres entschieden: «Für mich war schon lange klar, dass ich ein Zwischenjahr in Frankreich machen möchte, um mein Französisch zu verbessern.»
Birgit und Ruedi Bänziger, Gemeindegründung Lens, r.banziger@ missionfpc.fr

Livia nimmt im Café des Vereins in Lens an einem PASS-Programm teil. PASS steht für einen Schulungskurs im Dienst für Jesus und verbindet praktische Arbeit mit Glaubenswachstum.

Wie sieht das konkret aus?

Livia: «Ich arbeite vier Tage in der Woche im Café. Dort mache ich Crêpes, Kaffee, Smoothies, Croque Monsieurs (Sandwiches), Suppen, bediene die Kunden und dekoriere zwischendurch das Café. Der fünfte Tag ist mein JAD (Tag mit Gott). Dieser Tag ist ganz Gott gewidmet. Ich bete, lese in der Bibel, höre Predigten und treffe mich mit meiner Mentorin. Mit ihr besuche ich gerade einen Kurs zum Thema ‹Nachfolger Jesu werden›. Also wirklich etwas ganz anderes nach der Schule!»

Aber was sind Freud und Leid bei PASS?

Livia: «Ich darf hier viel von Gottes Wirken spüren! Erhörte Gebete, Menschen, die zum Glauben kommen, oder einfach ganz allgemein seine Gegenwart. Eine grosse Herausforderung war für mich meine Wohn­gemeinschaft, da wir zu viert auf recht kleinem Raum lebten und untereinander Differenzen hatten. Aber auch hier durften wir Gottes Wirken sehr stark spüren. Glaubensstärkende Erfahrungen mit Gott sind ein Hauptanliegen des PASS-Programms. Aber auch die geistliche Situation in Frankreich soll bewusst gemacht werden.»

Was ist der Unterschied zur Schweiz?

Livia: «Hier im Norden, speziell in Lens, gibt es eine grosse Hoffnungslosigkeit durch Alkoholprobleme und Perspektivlosigkeit. Und deshalb sind wir von PASS einfach hier, um Licht und Gottes Liebe nach Lens zu bringen.» Das PASS-Programm beginnt in der Regel Ende August und beinhaltet auch einen Einsatz in der örtlichen Kirchengemeinde. Auch Zivildienst ist möglich. Die vier Plätze in der Wohngemeinschaft können jedes Jahr neu besetzt werden.

Warum sollten Jugendliche aus der Schweiz unbedingt einen PASS machen?

Livia: «Ich finde, dass der PASS eine sehr gute Möglichkeit ist, Gott im Ausland zu dienen. Ausserdem lernt man Gott noch einmal ganz neu kennen und die Beziehung zu ihm wird sehr vertieft.»