Was für eine Erfüllung! Vision Europa Italien

Es ist ermutigend zu beobachten, wie mit 62 Jahren eine natürliche Entwicklung sichtbar wird: Die Kinder gehen ihre eigenen Wege, das Unternehmen ist stabil – getragen von engagierten Mitarbeitenden. Ebenso erfreulich ist die neue Dynamik in der Gemeinde durch eine Generation junger Leiter und treuer Mitarbeiter. Alles läuft – und das fast ohne mein aktives Eingreifen.

Reto Dittli, Gemeindeaufbau Brianza, dittli.reto@gmail.com

Dies eröffnet mir die Chance, meine Rolle neu zu gestalten – weg vom aktiven Machen, hin zur strategischen Begleitung. Mein Fokus liegt nun auf nachhaltiger Wirkung durch das Stärken von Beziehungen, das Teilen meiner Erfahrungen und den bewussten Einsatz meines Einflusses, anstatt auf blossem Aktionismus.

Eine Frage beschäftigt mich besonders: Wie kann ich meine Mission und mein Leben gut abschliessen? In den Gemeinden, mit denen ich in der Brianza zusammenarbeite, bedeutet das, Verantwortung abzugeben und Leitungsteams zu fördern. Ich bringe meine Perspektive ein, aber die Entscheidungen treffen andere. Das ist nicht immer einfach – doch ich vertraue ihnen und Gott.

Meine Rolle im Bund UCBC (Unione Chiese Bibliche Cristiane) sehe ich primär darin, Gemeindegründungen und deren Entwicklung zu fördern. Dabei treffe ich keine Entscheidungen, sondern sensibilisiere und vernetze Akteure. Jungen Gründern gebe ich oft den Impuls: «Denke frühzeitig darüber nach, wie du die Gemeinde eines Tages weitergeben möchtest.» Die Erfahrung zeigt, dass Gründer in der Wachstumsphase oft überlastet sind. Daher meine Frage: «Trägst du die Verantwortung allein, oder baust du ein Team auf, das mitverantwortlich ist?»

Im Gespräch mit Gleichaltrigen geht es oft um die Bedeutung und den Wert unserer Arbeit. Wer wird unser Vermächtnis übernehmen?

Wir gleichen Kathedralenbauern: Der Mailänder Dom (siehe Bild) benötigte fast sechs Jahrhunderte (1386–1965), die Sagrada Familia ist seit 1882 im Bau. Die Gemeinde Gottes ist ein generationenübergreifendes Projekt – und wir sind nur ein Teil davon. Ist es nicht unser Anspruch, unser Bestes einzubringen und weiterzureichen?