GEFLÜCHTET vor Gewalt und Hunger Demokratische Republik Kongo: Unser Einsatz für Menschen in einem krisengeschüttelten Land

Im Osten der Demokratischen Republik Kongo kommt es zu zahlreichen Konflikten zwischen den Volksgruppen Tua und Bantu. Immer mehr bewaffnete Milizen destabilisieren das Land. Aus Angst vor gewaltsamen Übergriffen gehen viele Menschen nicht mehr auf ihre Felder oder zur Arbeit, Kinder nicht mehr in die Schulen. Viele verlassen ihre Heimat ganz. Die Folgen sind gravierend: Flächen liegen brach, es gibt zu wenig Lebensmittel, Infrastrukturen sind zerstört und große Teile der Bevölkerung haben kaum genug, um zu überleben.

Bei der Umsetzung von Projekten wie diesen sind wir auf Spenden angewiesen. Danke für Ihre Hilfe!

Einsatz gegen Mangel- und Unterernährung in DER REGION Tanganjika

Einsatz gegen die Unterernährung

Die Menschen sind auf Ernährungshilfen, Trinkwasser und Schutz vor bewaffneten Übergriffen angewiesen – besonders Frauen und Kinder. In der Provinz Tanganjika sind zwölf Prozent der Kinder unter 5 Jahren akut unterernährt. Ärzte der Welt versucht durch Screenings in den Gemeinden, diese Fälle frühzeitig zu erkennen und durch eine entsprechende Behandlung die Sterblichkeitsrate zu senken.

Unser Team unterstützt mit einer mobilen Klinik die bestehenden Gesundheitszentren und stattet sie bestmöglich aus. Diese Zentren sind der einheimischen und zugewanderten Bevölkerung in der Umgebung vertraut. Das ist wichtig, damit die Menschen die Angebote wahrnehmen.

Die mobile Klinik ermöglicht es zusätzlich, abgelegene Gemeinden anzufahren, in denen keine andere internationale medizinische Organisation präsent ist.

Patient Kafula ist Ernährungsberater von Ärzte der Welt auf der Intensivstation für Ernährungstherapie des Nyunzu General Reference Hospital im Bezirk Tanganjika. Das Projekt unterstützt die dortigen Pflegekräfte bei der Behandlung von Patient*innen mit schwerer akuter Unterernährung mit Komplikationen.

Hierhin hat auch Joseph Lubamba seinen Sohn gebracht, der unter Blutarmut leidet. „Wir danken Ärzte der Welt, dass sie sich um uns kümmern, egal ob wir Bantu oder Tua sind. Ohne Ärzte der Welt wäre es kompliziert. Wir sind von unserem Wohnort Kabeya May hergekommen. Die Unterstützung von Ärzte der Welt erleichtert uns die Versorgung mit Medikamenten in unserer Gemeinde sehr“, sagt Joseph Lubamba.

Masamba Gesundheitszentrum, Provinz Tanganyika

Nördlich von Nyunzu liegt das Dorf Masamba. Auch dort unterstützen wir ein Gesundheitszentrum.

Eliza Manie Kigalu kommt wegen ihrer an Malaria erkrankten Tochter. Hier wartet sie auf die Medikamente, die sie und ihre Tochter verschrieben bekommen haben.

Ärzte der Welt unterstützt die dortigen Gesundheitsdienste bei der kostenlosen Versorgung mit Medikamenten und Material und hat auch die Renovierung des Standorts, einschließlich der Entbindungsstation, finanziert.

Rigobert Maupizi ist leitender Pfleger im Masamba Gesundheitszentrum. Mit einem Patienten bespricht er die weitere Therapie.

Flucht vor der Gewalt

Immer wieder gibt es gewaltsame Zusammenstöße zwischen der kongolesischen Armee und bewaffneten Gruppen, die in der Provinz Tanganjika aktiv sind. Mehrere Familien versuchen, sich in Richtung der Stadt Nyunzu in Sicherheit zu bringen.

Aufgrund einer Behinderung kann Onde Kane Kinzewe Wamukena kaum gehen. Seit der Sanierung des Gesundheitszentrums in seiner Gemeinde Masamba erhält Onde Kane die nötige medizinische Versorgung. Seine Situation hat sich so deutlich verbessert.

Er macht sich Sorgen, dass die Spannungen zwischen den Volksgruppen wieder zunehmen und viele Vertriebene in seine Gemeinde Masamba bringen könnten. Dies könnte das Risiko von Epidemien in der Gemeinde erhöhen und die Nahrungsmittelknappheit verschärfen.

Im Geflüchtetencamp Kilwa gibt ein Ernährungsberater Patient Kufala von Ärzte der Welt einen Workshop über die Bedeutung einer ausgewogenen Ernährung, um Mangelerscheinungen zu vermeiden.

Zusammen kochen die Teilnehmenden eine vollständige Mahlzeit, die sie dann gemeinsam teilen.

Das Projekt unterstützt Gesundheitsdienstleister bei der Prävention und Behandlung von Fällen schwerer akuter Unterernährung mit Komplikationen in der Region Nyunzu.

Mobile Klinik in Kinshasa

Neben den Standorten im Osten des Landes ist Ärzte der Welt auch in der Hauptstadt Kinshasa aktiv. Hier unterhalten wir eine mobile Klinik. Jede*r kann sich dort untersuchen und beraten lassen. Ebenso führen die Teams und Kooperationspartner*innen Aufklärungskampagnen zu Themen wie sexuelle Gesundheit durch.

Régine Pika ist Gemeindemitarbeiterin im Stadtteil „17. Mai” in Kinshasa. Mit ihrem Megaphon verkündet sie, dass die mobile Klinik von Ärzte der Welt vor Ort ist und die Menschen für medizinische Anliegen kommen können.

Philomène Lupaka ist sogenannter “Street Chief” und verantwortlich für eine Straße im Viertel. Zusammen mit Ferdinand Mupondo, dem Ansprechpartner der Gemeinschaft, macht sie auf die mobile Klinik aufmerksam und leistet Aufklärungsarbeit zum Thema sexuelle Gesundheit. Das Team verteilt kostenlose Kondome und Informationsmaterial.

Patientin Guene Rachel Mitona (rechts, zusammen mit ihrer kleinen Tochter) ist zur mobilen Klinik gekommen. Mit einer ausgebildeten Krankenschwester spricht sie über das Thema sexuelle Gesundheit, Verhütung und Schutz vor Krankheiten.

Nestorine Kabobi (rechts) ist Pflegerin im Kingasani Krankenhaus. Im Rahmen eines Gesundheitschecks kümmert sie sich um Patientin Guene Rachel Mitona.

Ärzte der Welt ist seit Anfang 1994 in der Demokratischen Republik Kongo tätig. Unsere Arbeit richtet sich an alle Menschen im Projektgebiet: Sowohl die, die durch die andauernden Konflikte vertrieben wurden als auch die lokale Bevölkerung. Wir leisten kostenlose allgemeinmedizinische und psychologische Hilfe und setzen uns dafür ein, die Unterernährungsrate zu senken.

Fotos aus der Demokratische Republik Kongo, Februar 2024. Credit: Alexis Aubin / Ärzte der Welt Kanada. Karten: Google Maps

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