Ein Interview mit Margrethe Baden. Wir sitzen bei Margrethe am Kaffeetisch in ihrer kleinen, gemütlichen Dachwohnung in der Berner Agglo. Eine Knieoperation zwingt sie, die sonst viel in der Natur unterwegs ist, zu Hause zu bleiben.
Harry Pepelnar Gemeindegründer in Köniz, pepelnar@gmail.com
Wann bist du zum ersten Mal zu FokusKöniz gekommen?
Das war am 17. Oktober 2022, das weiss ich noch genau. Ich kam mit einer Freundin, weil ein Flyer in der Könizerzeitung war. Damals ging ich regelmässig in die Landeskirche, aber als die Corona-Regeln kamen, ging ich nicht mehr hin. Ich bat Gott um ein Zeichen und das war der Alphalive-Flyer.
Warum bist du bei uns geblieben?
Die Atmosphäre war herzlich und entspannt, ich habe mich sofort wohl gefühlt. Ich gehe ab und zu gerne in grosse Gottesdienste, z.B. ICF Zürich, aber in der kleinen Gruppe von Fokus ist es persönlicher. Man kennt sich und nimmt Anteil aneinander.
Was ist das Besondere an FokusKöniz?
Beim letzten Mal kam meine Schwester mit, die sonst nicht so oft in die Kirche geht. Ich habe ihr gesagt: Komm mit, hier ist es nicht so steif, hier kann jeder so sein, wie er ist. Und so war es dann auch. Es hat ihr sehr gefallen.
Wann und wie kamst du zum Glauben?
Es ist schon lange her, etwa 1986. Mein damaliger Mann und ich kamen in einer Freikirche im Raum Thun zum Glauben. Wir waren immer auf der Suche. Bis uns ein Arbeitskollege einlud. Es war ein schönes Gefühl, nun Gemeinschaft mit Gott zu haben und als Familie in einer Gemeinde zu sein.
Wie ging es dann weiter?
In der Ehe haben wir viel gestritten, aber nach aussen haben wir gute Miene zum bösen Spiel gemacht. Die Ehe ging nach 23 Jahren in die Brüche. Relativ schnell fand ich einen neuen Mann, der aber meinen Glauben an Jesus nicht teilte. Obwohl ich innerlich immer an Gott glaubte, kam ich vom christlichen Weg ab und auch diese Beziehung zerbrach nach 10 Jahren.
Was hat das mit dir gemacht?
Ich stand völlig neben mir. Zerrissen und mit grossen Fragezeichen stand ich wieder alleine da. Ich zog in diese Wohnung, in der wir jetzt das Interview führen. Ich stand kurz vor dem Burnout. Ich lenkte mich mit viel Ausgehen ab und fand dort neue Freunde, die mir Halt gaben. In einer Nacht hatte ich eine starke Begegnung mit Jesus und ab da fing ich wieder an, regelmässig in die Kirche zu gehen. Bis ich diesen Flyer im Briefkasten fand.
Ich konnte meinen Ex-Männern vergeben und habe Vergebung von Jesus empfangen. Ich erlebte Schritte der Heilung.
Im FokusKöniz gibt es auch andere Menschen mit Brüchen im Leben. Wir sind eine Gemeinschaft, die damit umgehen kann. Das ist stark.