Unsere Geschichte
Unsere Wurzeln reichen bis ins 18. Jahrhundert zurück. Damals erreichte der Pietismus als kirchliche Erneuerungsbewegung unser Dorf. Pietistische Christen trafen sich über die offiziellen Gottesdienste hinaus in privaten Versammlungen, um ihren Glauben gemeinsam zu leben.
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erlebte die Riehener Gemeinschaft einen geistlichen Aufbruch. Die 1840 gegründete Pilgermission St. Chrischona übte dabei einen grossen und befruchtenden Einfluss aus. Die wachsende Riehener Versammlung musste aus Platzgründen immer wieder neue Treffpunkte suchen. So trafen sie sich in Wohnhäusern verschiedener Glaubensgeschwister, im Schulhaus und im Spital.
Von Hausversammlungen zur Gemeinschaft
1911 zog Jakob Vetter (Gründer der Deutschen Zeltmission) nach Riehen. Er übernahm eine führende Rolle in der Gemeinschaft. 1913 fasste er die verschiedenen christlichen Vereine zusammen und gründete den «Verein für kirchliche Evangelisation und Gemeinschaftspflege».
Der Vorstand, das Komitee, setzte sich aus Vertretern der beteiligten Vereine zusammen. Für das rege Gemeinschafts- und Vereinsleben wurde nun das «Vereinshaus» gebaut, der Vorgänger unseres heutigen Begegnungszentrums. Am 8. März 1914 wurde das neue Gotteshaus eingeweiht.
Vetter starb im Dezember 1918 an Tuberkulose. In den folgenden 20 Jahren lag die geistliche Betreuung in den Händen verschiedener Christen aus Riehen und der Region. Die Buntheit der verschiedenen Vereine und die fehlende Konstanz in der Verkündigung stellten die Gemeinde immer wieder vor Probleme. Das Bedürfnis nach einem angestellten Prediger wuchs. Zwischen 1938 bis 1950 dienten zwei hauptamtliche Prediger in der Gemeinschaft, bis man beschloss, wieder zur predigerlosen Form zurückzukehren.
Von der Gemeinschaft zur Gemeinde
1963 nahm der Verein freikirchliche Strukturen an und änderte seinen Namen in «Freie Evangelische Gemeinschaft Riehen». Von nun an wurden an zwei Sonntagen im Monat Morgengottesdienste und an den übrigen Sonntagen Abendgottesdienste angeboten. Diese Aufteilung sollte es den Mitgliedern ermöglichen, weiterhin den Gottesdienst in der Dorfkirche zu besuchen. Erst 1991 wurde diese Praxis aufgegeben.
Ab 1984 wurde eine Gemeindehelferin und ab 1988 ein Prediger von der Gemeinde angestellt. Nun wuchs auch das Bedürfnis, verbindlich einem Gemeindebund anzugehören. 1998 wurde unsere Gemeinde in den Bund der FEG aufgenommen. Seitdem tragen wir den Namen «Freie Evangelische Gemeinde Riehen».
Die Freie Evangelische Gemeinde Riehen ist eine Kirche für alle Generationen im Zentrum von Riehen mit dem Traum, „Kirche, wo Mensche ufblühe“ zu sein. Gottesdienste am Sonntag Morgen werden ergänzt mit einer breiten Palette von Angeboten. Einige Menschen aus der FEG Riehen geben Einblick in die Gemeinde:
Friedvolle Momente mit den Kleinsten
Mich begeistert es, an einem Projekt mitzuarbeiten, das Gott offensichtlich am Herzen liegt. Seit bald sechs Jahren gibt es den Eltern-Kind-Treff der FEG Riehen – das «Café Binggis». In dieser Zeit hat immer mal wieder jemand aus dem Team aufgehört, aber dann hat jedes Mal jemand Neues angefragt, ob er bei uns mitmachen darf. Ausserdem ist seit ein paar Jahren eine ältere Frau dabei, die vor und während den Treffen betet. Seitdem sagen viele, dass es so besonders ist, wie friedlich diese gemeinsamen Vormittage sind, obwohl es meistens richtig wuselt vor lauter Kleinkinder. Das Gebet ist so kraftvoll! Immer wieder gibt es spannende Gespräche über den Glauben, obwohl wir weder einen Input halten, noch nur christliche Kinderlieder singen. Gott ist am Werk und es ist eine Freude, da dabei zu sein.
Hanna Leuenberger
60plusminus
60plusminus ist eine Plattform zur Förderung von Gemeinschaft und Kreativität im dritten Lebensdrittel. Das Team sieht sich als Förderer und Ermöglicher und nicht als ausschliesslicher Anbieter, auch wenn es selbst gelegentlich Angebote macht. Verschiedene Leute sollen aus eigener Initiative Angebote für die 60plusminus-Generation kreieren. Die klassische Seniorenbibelstunde ist einer breiten Palette gewichen: Spielabend, Ausflüge, Diashows, thematische Vorträge, Sonntagskino und manches mehr. Die Angebote der Plattform sind auch für jüngere Generationen und Kirchenferne zugänglich und sollen so das Miteinander und Zueinander ankurbeln. Die bisherigen Erfahrungen: Es funktioniert!
Ursula und Arthur Meili, Kathi und Jens Kaldewey, Annelies Schmid
Jugendarbeit
Ich schätze die Gemeinschaft in unserer Gemeinde unter den Jugendlichen und jungen Erwachsenen sehr. Wir treffen uns oft sonntags nach dem Gottesdienst zum gemeinsamen Mittagessen und Austausch über die Predigt. Mein Highlight ist das Snowcamp, bei dem die Jugend für eine Woche Skifahren geht. Auch die Gemeinschaft im Lagerhaus und auf der Piste ist prima. Ich bin gerne Teil dieser Kirche, weil die Gemeinschaft unter Christen so vielfältig gelebt wird. Sei es innerhalb der Generationen, aber auch generationenübergreifend: es gibt einfach ein grossartiges Miteinander. Ich erlebe die Gemeinde als einen Ort, an dem nicht nur der Glaube gelehrt wird, sondern auch in der Gemeinschaft gelebt wird.
Andreas Pfleger