«Wie alt sind Sie?» «Ich weiss es nicht genau, aber hoffentlich jünger, als ich mich fühle.» Bei diesem Dialog würde man wahrscheinlich das Gedächtnis in Frage stellen, aber bei einer Jubiläumsveranstaltung steht die These nicht zur Verfügung. Ich möchte Euch gerne schreiben, warum wir in Basel wahrscheinlich nicht die älteste Gemeinde der FEG CH sind, aber trotzdem nicht ohne Grund als erste unser 200-jähriges Bestehen feiern.
Andre Felker, Pastor FEG Basel, andre.felker@fegbasel.ch
Ich bin sehr froh, dass ich mich dabei auf ein historisches Dokument berufen kann, nein, nicht auf die Gründungsurkunde, denn es fehlt tatsächlich sowohl ein Gründungsort als auch ein Gründer für diesen Anlass. Das Dokument, von dem ich spreche, ist ein Buch, das erst in diesem Jahr erschienen ist. Armin Wunderli hat uns dankenswerterweise (DANKE ARMIN) die Chroniken der FEG Basel zu einer Festschrift verarbeitet und das Büchlein «fromm und frei» verfasst.
Er wird auch beim offiziellen Festgottesdienst mit dem Thema: «Gott ist treu» am 24.11.24 anwesend sein (und dort alle Fragen zum Alter beantworten können), zu dem ihr natürlich alle herzlich eingeladen seid.
Für die eher faulen Leserinnen und Leser (Glückwunsch, dass du bis hierher gekommen bist) nehme ich das Ergebnis seiner Recherchen vorweg: Wir feiern unser 200-jähriges Bestehen, weil wir vor 100 Jahren unser 100-jähriges Bestehen gefeiert haben.
Nun gut, ganz so einfach ist es nicht, - deshalb zitiere ich jetzt gerne aus der «Festschrift zur 200-Jahr-Feier der Freien Evangelischen Gemeinde Basel» (Untertitel des Buches «fromm und frei») von Armin Wunderli, Seite 54: «Die neue Gemeinde muss also spätestens 1824 denunziert worden sein; ihre Gründung muss aber sinnvollerweise vor der Denunziation stattgefunden haben, also ebenfalls 1824 oder vielleicht schon im Jahr davor».
Es war wohl immer der einfachste Weg, schriftlich erwähnt zu werden, wenn man mit dem Gesetz in Konflikt geraten war. Der Streit um die älteste Gemeinde im Bund FEG Schweiz wurde nicht ganz so sachlich zwischen Bern und Basel ausgetragen, aber das kann man in der Festschrift nachlesen (sie wird bei der Delegierten- und Mitarbeiterkonferenz erhältlich sein).
Auf jeden Fall haben wir beschlossen zu feiern! Und zwar neben dem erwähnten offiziellen Festgottesdienst mit einer eher internen Festwoche.
In den letzten 200 Jahren, besonders zu Beginn des 20. Jahrhunderts und in den letzten 10 Jahren, sind wir durch den ständigen Ortswechsel zu einer Art Wandergemeinde geworden. Auf den beiden Stationenwegen haben wir „unterwegs“ an den Orten der Vergangenheit Halt gemacht und aus der Chronik heraus Gott gedankt für das, was er dort getan hat. (Am Lindenberg 21, hier befindet sich auch das «Bild» vom Cover der Festschrift)
Der Lobpreis setzt sich am Freitag mit einem Worshipabend und gemeinsamen Essen im HOP Basel (ein Ort an dem wir mal längere Zeit gewesen sind) fort.
Mit einem Gartenfest (im Restaurant Odelya, wo wir auch einige Monate Gottesdienste gefeiert haben) konnten wir als Gemeinde „schmecken und sehen“, wie freundlich Gott ist. Das Festprogramm hatte für Kinder und Erwachsene im Showteil mit einem Illusionskünstler „Erstaunliches“ zu bieten.
Wir freuen uns, dass wir auch den Kindern von Gottes Treue erzählen konnten. Ein besonderes Erlebnis war der LEGO® Nachmittag für Kinder ab 5 Jahren.
Gott ist treu, über 200 Jahre, na ja, nicht ganz. Darum feiern wir Gottes Treue umso mehr, denn wir sind vielleicht nicht die älteste Gemeinde im Bund FEG CH, aber sicher eine, die das grösste Wunder der Geschichte, die Auferstehung Jesu, widerspiegelt, denn ja, er hat sogar die tote Gemeinde (es gab ja eine Zeit lang keine Gemeinde mehr in Basel) wiederbelebt, und so sind wir als FEG Basel eine Gemeinde, die sozusagen von den Toten auferstanden ist. Halleluja!
Ich hoffe, dass sich alle Gemeinden irgendwie mit uns freuen können, denn manches muss man mit Humor nehmen, manchmal auch sein Alter, bzw. die Schätzung, ganz nach dem Motto:
«Was glaubst du, wie alt ich bin?» fragt ein Mann mittleren Alters (so um die 50) seinen Freund. Dessen Antwort: «Keine Ahnung, schwer zu schätzen, aber ich würde sagen: Wirf deinen Ausweis weg, lass dich schätzen und geh in Rente».