Das Leben ist toll und ich geniesse es in vollen Zügen. Natürlich gibt es auch Dinge, die nicht so berauschend sind. Windeln wechseln, das Fahrrad reparieren oder die Toilette putzen sind nur einige der weniger beliebten Aufgaben. Aber mit etwas Überwindung krieg ich das alles hin.
Doch manchmal geht einfach gar nichts mehr. Vermeintlich kleine Aufgaben überfordern mich völlig: ein anstehendes Gespräch, ein schwer krankes Kind, die grosse Not eines Gemeindegliedes oder ein zusätzlicher Termin, der mich an meine Belastungsgrenze bringt. Plötzlich fehlen mir die Worte, ich habe keine Kraft mehr oder Gefühle wie Wut, Trauer und Angst blockieren mich.
Solche Momente der Überforderung treiben mich zu Gott. Denn sie zeigen mir: Ohne ihn geht’s einfach nicht! Oft frage ich mich in solchen Situationen, was ich tun würde, hätte ich nicht diese wunderbare Möglichkeit, meine Last jederzeit bei Jesus abzuladen. Was, wenn er mir nicht immer wieder neu mit Wegweisung, Kraft und Geduld begegnen würde? Es sind diese Augenblicke, die mir immer wieder die Worte von Jesus in Erinnerung rufen, die mich seit meiner Jugend begleiten: Ohne mich könnt ihr nichts tun. (Joh 15,5)
Manchmal erstaunt es mich, wie klein die Dinge sind, die mich in die totale Überforderung treiben. Und umso mehr staune ich dann, wie aus der Nähe zu Jesus stets Geborgenheit, Trost, Mut und Rat kommen.
Diese Zeiten der Überforderung mag ich nicht – aber ich schätze sie enorm. Denn sie zeigen mir immer wieder neu meinen Platz an der Seite Jesu auf.