Wir brauchen einander Leitung Vision Europa

Im letzten Jahrhundert gab es viele missionarische Aufbrüche und Gemeindegründungen, was zur Entstehung zahlreicher Missionen und Bewegungen führte. Der vorherrschende Individualismus führte oft zu kleinen und individuellen Initiativen. Als es in unserem Jahrhundert jedoch schwieriger wurde, mussten viele dieser Initiativen aufgegeben werden.

Jürg Wüthrich, Leiter Mission FEG Schweiz, juerg.wuethrich@feg.ch

Mein Blick ist normalerweise auf Europa gerichtet. Aber mit SAM global und Vision global sind wir auch weltweit tätig. Die weltweite Gemeinde Jesu gleicht einem Lagerfeuer. Wenn ein Holzscheit (eine Gemeinde) aus dem Feuer geholt wird, kühlt es innerhalb von Minuten ab. Wenn man es wieder ins Feuer legt, wird es schnell wieder heiss. Dieses Bild verdeutlicht die Kraft der Gemeinschaft und gegenseitige Ermutigung.

Der weltweite Blick lässt eines ganz deutlich erkennen: Das Feuer in westlichen Gemeinden ist stark abgekühlt. Im Herbst 2024 fand der vierte internationale Kongress der Lausanner Bewegung in Südkorea statt. Viele Europäer empfanden die geistliche Vitalität der weltweiten Christenheit als tief bewegend und inspirierend. Für die geistlichen Leiter in Europa war dies wie ein Weckruf und ein Hoffnungssignal. Jesus baut seine Gemeinde weltweit weiter. Und dabei können wir von Gemeinden und Leitern aus der Mehrheitswelt viel lernen. Es lohnt sich, die frohe Botschaft von Jesus weiterhin unter die Menschen zu bringen.

Irritierend war, dass die westlichen Kirchen den gleichen Fehler machten wie schon in den letzten 200 Jahren. Sie legten die Seoul-Verpflichtung vor, ohne die Kirchen aus dem globalen Süden einzubeziehen. Dies wurde als kulturelle Dominanz (vor allem durch Vertreter aus den USA) wahrgenommen und widersprach dem Hauptanliegen des Kongresses: voneinander lernen. Ich glaube, es lohnt sich, von unseren Geschwistern aus Lateinamerika, Afrika und Asien zu lernen und Europa neu mit dem Evangelium zu erreichen. Das geht aber nur durch Ihre Unterstützung im Gebet und Geben. Herzlichen Dank, helfen Sie mit, das Holzscheit am Brennen zu halten.