Unterwegs mit Amina, unserer Kontrolleurin im Horeca-Sektor

Amina, eine der 43 motivierten Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Kontrolleinheit von Brüssel, bereitet ihre nächste Kontrolle vor. Heute geht es zum Westland Shopping Center in der Gemeinde Anderlecht. Sie plant ihren Tag, bereitet ihre Kontrollen vor und überprüft, ob sie einige Proben in einem Lebensmittelgeschäft in der Nähe entnehmen könnte.

Mit ihren Kollegen und Kolleginnen kontrolliert Amina unter anderem rund 4800 Restaurants oder Gaststättenbetriebe pro Jahr. Die Kontrollen werden gemäß einem gut durchdachten Arbeitsplan durchgeführt. Ziel ist es, dass jede Niederlassung mindestens einmal alle vier Jahre von einem unserer Kontrolleure aufgesucht wird, um zu überprüfen, ob dort alle Maßnahmen im Zusammenhang mit der Nahrungsmittelsicherheit beachtet werden. Geht bei der Nahrungsmittelagentur eine Beschwerde ein, treten unsere Kontrolleure auch in Aktion. Amina sagt in aller Deutlichkeit: „Jede Beschwerde wird geprüft und zieht eine Kontrolle nach sich.“ Erster Halt für heute: ein Restaurant im Westland Shopping Center.

Der Eigentümer ist bereit, bei der Kontrolle uneingeschränkt zu kooperieren.

Amina geht mit der gebührenden Transparenz ans Werk. Sie geht methodisch und in einer bestimmten Reihenfolge vor: vom Eingang der Waren bis zu deren Verarbeitung. Anhand ihres Thermometers überprüft sie, ob alle Lebensmittel bei der richtigen Temperatur aufbewahrt werden. Das ist ein entscheidender Punkt: Werden Lebensmittel zu lange bei einer nicht angemessenen Temperatur aufbewahrt, können sich pathogene Bakterien vermehren, und der Verbraucher läuft folglich Gefahr zu erkranken.

Die Einhaltung der Wärme- und Kühlkette ist von elementarer Bedeutung.

Die Hygiene der Personen, die mit den Nahrungsmitteln umgehen, wird auch gründlich unter die Lupe genommen: Wo waschen sich die Personen die Hände? Haben sie die Möglichkeit, sich die Hände zu waschen, ohne dabei den Wasserhahn berühren zu müssen? Haben sie die Möglichkeit, ihre Hände auf hygienische Weise zu trocknen? Tragen sie Schmuck? Das ist ausdrücklich verboten, da Schmuck eine Kontaminationsquelle sein kann. Sind die Arbeitsflächen in gutem Zustand und sauber? All diese Punkte werden nacheinander geprüft und in den Inspektionsberichten festgehalten.

Unsere Kontrolleure nehmen sich immer Zeit, um die festgestellten Regelwidrigkeiten zu erläutern.

Werden Verstöße festgestellt, erhält der Betreiber ausführliche Erklärungen und anschließend wird ihm die nötige Zeit zugestanden, um die Unregelmäßigkeiten zu beheben. Oft sind die Verstöße auf fehlende Kenntnisse bezüglich der gesetzlichen Anforderungen zurückzuführen, an die sich der Betreiber halten muss. „Es ist nicht immer einfach, die Rechtsvorschriften zu kennen und zu begreifen“, erklärt Amina. „Deshalb nehmen wir uns Zeit zum Erklären. Außerdem hat die Agentur eine Online-Schulung über die gute Hygienepraxis in professionellen Küchen ausgearbeitet.“

Je nach Größe der Niederlassung und Umfang der Verstöße kann solch eine Kontrolle schnell bis zu mehrere Stunden dauern. Zum Glück kommt es selten vor, dass die Hygienevorschriften derart missachtet werden, dass eine Gefahr für die Gesundheit des Verbrauchers besteht. „Aber mitunter kommt es vor. Ist die Volksgesundheit gefährdet, greifen wir unverzüglich ein und schließen die Niederlassung“, beruhigt uns Amina. Dem Eigentümer wird dann eine Frist gesetzt, um die Probleme zu beheben. Tut er dies nicht, läuft er Gefahr, seine Genehmigung zu verlieren, und er darf seine Niederlassung nicht mehr öffnen.

Unsere Inspekteure durchkreuzen die Region.

Amina macht sich anschließend auf den Weg zu einem Lebensmittelgeschäft in Molenbeek-Saint-Jean. Neben den Kontrollaufträgen ist jeder Kontrolleur auch mit Probenentnahmen betraut. Es kann sich um Probenahmen, die gemäß dem Kontrollplan erfolgen, oder aber um gezielte Probenahmen handeln, die infolge einer Beschwerde vorgenommen werden.

Amina entnimmt Proben entsprechend den akkuraten Kontrollplänen.

Bei bestimmten Proben, die sie nimmt, entnimmt Amina auch eine Gegenprobe, sprich eine Art zweiter Kontrollprobe. Diese wird sorgfältig versiegelt und im Hinterzimmer des Ladens gelagert. Fallen die Ergebnisse günstig aus, kann der Eigentümer die Versiegelungen entfernen und das Produkt wieder zum Verkauf anbieten.

Ab welchem Punkt wird die Volksgesundheit als gefährdet erachtet? „Wenn Kakerlaken oder Mäuse durch die Küche huschen, wenn toxische Produkte eine Kontaminationsquelle darstellen, wenn warme oder kalte Produkte bei einer nicht angemessenen Temperatur aufbewahrt werden oder wenn Produkte, deren Verbrauchsdatum abgelaufen ist , verwendet oder dem Kunden serviert werden usw. Derartige Situationen stellen ein unzumutbares Risiko für den Verbraucher dar. Aber seien Sie beruhigt: Eine solche Situation kommt selten vor. Und wenn doch, sind wir da, um einzugreifen.“

Auf der Website Foodweb können Sie nachsehen, ob das Lokal, in dem Sie vorhaben zu essen, vor Kurzem kontrolliert wurde und wie das Ergebnis dieser Kontrolle ausgefallen ist. Wenn Sie eine Beschwerde einreichen möchten, können Sie dies bei unserer Kontaktstelle tun.