Ausgabe 315 - 26. September 2025
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
diese Woche stand ganz im Zeichen der Deutschen Bahn. Am Montag habe ich in der Bundespressekonferenz meine Bahnstrategie sowie Evelyn Palla als neue Vorstandsvorsitzende des Unternehmens vorgestellt. Mit der „Agenda für mehr Kundenzufriedenheit auf der Schiene“ wollen wir die Deutsche Bahn AG und die gesamte Branche grundlegend erneuern. Ziel ist es, die Bahn wieder zu einem verlässlichen Verkehrsmittel für Pendlerinnen und Pendler, Reisende und Unternehmen zu machen. Ich bin überzeugt: Evelyn Palla wird die Reform entschlossen vorantreiben und die Bahn gut durch herausfordernde Zeiten führen.
Im Bundestag prägte in den letzten zwei Sitzungswochen der Bundeshaushalt die Debatten. In der vergangenen Woche wurde der Haushalt 2025 beschlossen. Damit endet die vorläufige Haushaltsführung, und Bürger wie Unternehmen gewinnen endlich Planungssicherheit. Diese Woche folgte die erste Beratung des Bundeshaushalts 2026. In den kommenden Wochen wird das Parlament nun die Änderungsbedarfe am Regierungsentwurf beraten.
Außerdem wählte der Bundestag drei neue Richterinnen und Richter für das Bundesverfassungsgericht. Mit der Wahl von Sigrid Emmenegger, Ann-Katrin Kaufhold und Günter Spinner ist die hohe fachliche Kompetenz am Bundesverfassungsgericht auch künftig gewährleistet.
In diesem Newsletter erfahren Sie mehr über den Bundeshaushalt 2026, die Finanzierung der Verkehrsinfrastruktur und die Bahn-Agenda.
Ich wünsche Ihnen eine interessante Lektüre.
Herzliche Grüße
Ihr Patrick Schnieder
Bundeshaushalt 2026: Klarer Kurs für Investitionen und Planungssicherheit
Der Deutsche Bundestag hat in dieser Woche den Bundeshaushalt 2026 in erster Lesung beraten. Angesichts der großen sicherheits-, wirtschafts- und finanzpolitischen Herausforderungen braucht unser Land einen klaren Kurs – ein „Weiter so“ ist keine Option. Der Regierungsentwurf steht deshalb im Zeichen von drei zentralen Schwerpunkten:
1. Investitionen in Zukunft und Sicherheit
Mit einem Rekordvolumen von 126,7 Mrd. Euro sollen 2026 die Investitionen des Bundes so hoch sein wie nie zuvor. Finanziert werden damit unter anderem Projekte zur Modernisierung Deutschlands, für Wachstum und Beschäftigung sowie für die äußere und innere Sicherheit. Aus dem Sondervermögen für Infrastruktur und Klimaneutralität sind 58,9 Mrd. Euro, aus dem Bundeswehr-Sondervermögen 25,5 Mrd. Euro vorgesehen. Mit diesen Mitteln werden keine Haushaltslöcher gestopft, sondern es wird massiv in die Sicherheit und Zukunft Deutschlands investiert.
2. Entlastung von Bürgern und Wirtschaft
Allein im Jahr 2026 sollen Entlastungen von rund 40 Mrd. Euro wirksam werden – etwa durch den Investitionsbooster, die Senkung von Energie- und Stromkosten sowie die Absenkung der Körperschaftsteuer ab 2028. So schaffen wir Spielräume für mehr Wettbewerbsfähigkeit, sichere Arbeitsplätze und höhere Kaufkraft.
3. Konsolidierung und Priorisierung
Gleichzeitig gilt: Jeder Euro muss sinnvoll eingesetzt werden. Deshalb ist ein strikter Finanzierungsvorbehalt vorgesehen. Alle staatlichen Aufgaben und Subventionen werden auf ihre Notwendigkeit überprüft, Personal- und Ausgabenstrukturen kritisch hinterfragt.
Mit diesem Dreiklang aus Investieren, Entlasten und Konsolidieren schaffen wir die Grundlage für mehr Wachstum, Sicherheit und Gerechtigkeit in unserem Land. Die weiteren Beratungen im Parlament werden nun die Prioritäten im Detail festlegen.
Finanzierung der Verkehrsinfrastruktur
Für den Verkehrsbereich stellt der Haushaltsentwurf 2026 in Kombination mit der Struktur des Sondervermögens Infrastruktur bislang noch nicht sicher, dass alle bereits baureifen Aus- und Neubauprojekte bei den Bundesfernstraßen vollständig umgesetzt werden können. In der Koalition sind wir uns jedoch einig: Alles, was baureif ist oder in den kommenden Jahren baureif wird, muss auch finanziert werden. In den kommenden Wochen werden die Haushaltsverhandlungen im Deutschen Bundestag die Weichen dafür stellen müssen, dass diese Projekte auch die notwendige Finanzierung erhalten.
In den letzten Tagen stand in der lokalen Berichterstattung verständlicherweise die Zukunft des A1-Lückenschlusses im Fokus. Meine Haltung bleibt unverändert: Beim Lückenschluss der A1 in der Eifel gibt es keinen Grund, das Projekt zu stoppen oder zurückzufahren. Ich setze mich nach wie vor dafür ein, dass es genauso weitergeführt wird, wie von Anfang an geplant.
Der nächste Schritt ist zunächst die Erlangung des Baurechts, abhängig vom Ausgang der Klage vor dem Bundesverwaltungsgericht Anfang November. Die konkrete Finanzierungsfrage wird erst relevant, wenn das Baurecht vorliegt und die Ausführungsplanungen gestartet sind. Ich bin zuversichtlich, dass dann auch die erforderlichen Mittel verfügbar sein werden. Derzeit sind die Gelder vor allem durch die laufende Sanierung bestehender Schienen- und Straßeninfrastruktur gebunden. Sobald das Baurecht gesichert und die durchgängige Finanzierung gewährleistet ist, wird das Projekt definitiv umgesetzt.
Neustart bei der Deutschen Bahn
Am Montag habe ich im Rahmen der Bundespressekonferenz die neue „Agenda für mehr Kundenzufriedenheit auf der Schiene“ vorgestellt, die die Grundlage für die Reform der Deutschen Bahn bildet. Außerdem konnte ich Evelyn Palla als neue Vorstandsvorsitzende der DB AG präsentieren.
Evelyn Palla leitete seit 2022 erfolgreich die Regio-Sparte des DB-Konzerns und war zuvor Finanzvorständin des DB Fernverkehrs sowie in führenden Positionen bei der ÖBB tätig. Sie ist hervorragend geeignet, die Deutsche Bahn wieder auf Erfolgskurs zu führen.
Mit der ‚Agenda für zufriedene Kunden auf der Schiene‘ legen wir ein umfassendes Reformpaket vor, das einen entscheidenden Wendepunkt für die Deutsche Bahn markiert. Ziel ist es, die Bahn wieder zu einem verlässlichen Verkehrsmittel für Pendler, Reisende und Unternehmen zu machen. Dafür haben wir klare Wegmarken gesetzt: Bis Ende 2029 wollen wir im Fernverkehr eine Trendwende erreichen und mindestens 70 % Pünktlichkeit erzielen. Mittelfristig streben wir 80 % und langfristig sogar 90 % Pünktlichkeit an. Im Nahverkehr soll die DB dauerhaft eine Pünktlichkeit von über 90 % sicherstellen.
Die Konzernstruktur der DB AG wollen wir mit folgenden Maßnahmen modernisieren: Doppelstrukturen in der Verwaltung der DB AG sollen abgebaut, die Vorstände verkleinert und die DB Infrago AG organisatorisch weiter entflochten werden.
Mit drei Sofortprogrammen für „Mehr Sicherheit und Sauberkeit an Bahnhöfen“, eine „Bessere Kundenkommunikation“ und „Mehr Komfort in den Zügen des Fernverkehrs“ werden die drängendsten Probleme bereits kurzfristig angegangen.
Die vollständige Bahn-Agenda können Sie hier lesen.
Einigung beim Deutschlandticket
Auf der Schiene hat sich das Deutschland Ticket bewiesen: 14 Millionen Menschen nutzen es. Es macht umweltfreundliche Mobilität einfach, flexibel und erschwinglich für alle. Damit wir diese Erfolgsgeschichte auch langfristig weiterschreiben können, haben wir in Fragen der Finanzierung Klarheit geschaffen. Keine Hängepartie und Diskussionen mehr, sondern feste Planungssicherheit für Kunden und Branche. Der Bund beteiligt sich erheblich mit jährlich 1,5 Mrd. Euro bis 2030. Durch die Einigung der Länder auf einen Ticketpreis in Höhe von 63 Euro bleibt das Ticket weiterhin bezahlbar und attraktiv.
Praktikant David Weber unterstützt das Abgeordnetenbüro
In den letzten vier Wochen hat David Weber aus Wittlich mein Abgeordnetenbüro in Berlin tatkräftig unterstützt. Der Jurastudent der Universität Trier erhielt dabei einen spannenden Einblick in die Arbeit des Deutschen Bundestags – von Gesetzgebungsverfahren über Haushaltsberatungen bis hin zur Ausschussarbeit. Im Rahmen des Praktikantenprogramms der CDU/CSU-Bundestagsfraktion konnte er außerdem an Diskussionsrunden mit Politikern wie Jens Spahn, Philipp Amthor und Carsten Linnemann teilnehmen. Meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unterstützte er engagiert bei Recherchen und in der Öffentlichkeitsarbeit. Ich danke David Weber herzlich für seinen Einsatz und wünsche ihm weiterhin viel Erfolg auf seinem weiteren Weg.
Danksagung:
Erstellt mit Bildern von Tobias Koch