Daniel, Du bist nun schon seit 22 Jahren als Pastor in der FEG Dornbirn im Einsatz. Angefangen hast Du als Vision-Europa-Missionar. Was hat sich in den letzten Jahren verändert?
Meine Liebe zu Jesus hat sich verändert. Sie ist inniger geworden. Menschen sind zum Glauben gekommen, österreichische Leiter sind dazugekommen und zahlenmässig haben wir die Zweihundert überschritten. Seit über zehn Jahren sind wir finanziell unabhängig.
Ohne die FEG Schweiz wäre das nicht möglich gewesen! Ein grosser Segen sind für uns auch die FEG- Mitarbeiterkonferenzen, an denen wir teilnehmen dürfen. Ganz herzlichen Dank für all eure Gebete und die finanzielle Unterstützung!
Stefan, wieso hast Du Dich nach Deinem Dienst in der FEG Schaan nicht in einer Schweizer FEG beworben? Da gibt es doch viele offene Stellen? Verdient man denn in Österreich besser?
Nein, man muss nicht wegen des Geldes nach Österreich gehen :-) Schon als wir bei der Liebenzeller Mission Theologie studiert haben, hatten wir ein Herz für katholische Gebiete in Europa. Schon damals konnten wir uns vorstellen, in Spanien, Frankreich, Italien oder Österreich zu arbeiten. Gelandet sind wir dann im katholischen Fürstentum Liechtenstein. Dort erlebten wir, wie Jesus viele Türen für das Evangelium öffnete. Diese Erfahrung aus 18 Jahren in der FEG Schaan hilft uns nun auch in Vorarlberg, das ähnlich geprägt ist wie Liechtenstein. Durch eine Erbschaft sind wir vor vier Jahren an die Grenze zu Vorarlberg gezogen. Ausserdem hat meine Frau Angelika auch Wurzeln in Vorarlberg. Wir haben ein Herz für Vorarlberg bekommen, weil wir die Not gesehen haben. Es gibt dort immer noch Städte, in denen es keine Freikirche gibt. Mit der FEG Dornbirn haben wir auch eine starke Muttergemeinde gefunden, die bereit ist, mit uns eine Multi-Site-Gemeinde zu gründen.
Stefan, kannst Du uns erklären, was Du unter einer Multi-Site-Gemeinde verstehst?
Multi-Site bedeutet, dass wir eine Kirche an mehreren Standorten sein wollen. Das Ziel ist nicht, dass die Tochterkirche so schnell wie möglich selbständig wird. Das Multi-Site-System hat den Vorteil, dass wir Synergien nutzen können. Kleine Gemeinden haben oft das Problem, qualifizierte Leiter zu finden. Die Ältesten der FEG Dornbirn sind auch für die neue Tochtergemeinde zuständig. Es ist geplant, die Gottesdienste der FEG Dornbirn per Livestream in die neue Tochtergemeinde zu übertragen. Der Livestream-Gottesdienst wird von einem lokalen Vorprogramm und einem Gemeinschaftsangebot vor Ort begleitet.
Daniel, hast Du nicht Angst, dass die FEG Dornbirn plötzlich Mitglieder an die neue Tochterkirche verliert?
Nein, meine Befürchtung ist eher, dass Leute ihre Arbeitsstelle und ihren Wohnort nicht wechseln werden, um sich in der neuen Gemeinde zu engagieren. So etwas ist man vom katholischen Hintergrund her kommend nicht gewohnt.
Stefan, wie hast Du den Start in Dornbirn erlebt?
Die FEG Dornbirn hat eine sehr starke Willkommens-Kultur. Wir fühlten uns von Anfang an sehr wohl. Dankbar staunen wir über die gute Arbeit der Vision Europa Mitarbeitenden Jürg und Caro Wüthrich sowie Daniel und Doris Beusch. Es ist ihnen mit Gottes Hilfe gelungen, eine gesunde Gemeinde mit viel geistlicher Substanz zu bauen. Wir sind überrascht davon, wie schnell Jesus uns allen klar gemacht hat, wo der neue Standort sein soll. Unter anderem brauchte Gott dazu Menschen aus Spanien und aus Deutschland. Wir staunen über seine geniale Führung zur Alpenstadt Bludenz. Im Grossraum Bludenz wohnen ca. 70‘000 Menschen in vier verschiedenen Tälern. Es ist unser Gebet, dass Jesus uns da eine Türe öffnet!
Stefan, was hat Dich in diesem ersten Monat ermutigt? Wie können wir als FEG Schweiz Euch unterstützen?
Sehr ermutigend war zum einen diese spannende Führung nach Bludenz. Dann aber auch der Anruf von Joachim Heina (Pastor FEG Gais). Aus heiterem Himmel wurden wir gefragt, ob die FEG Gais unsere Partnergemeinde werden dürfte. Am 23. März. wurden wir dann in einem Gottesdienst in Gais offiziell ausgesandt. Es tut einfach so gut zu wissen, dass wir eine starke Gemeinde im Rücken haben, die für uns betet. Selbstverständlich können wir noch mehr Partnerkirchen und Gebetsfreunde brauchen! Wer unsere Freundesbriefe mit Gebetsanliegen bekommen möchte, darf gerne den QR-Code fotografieren und sich dann auf der Homepage der Liebenzeller Mission registrieren lassen. Dankbar sind wir auch für alle finanzielle Hilfe für unsere sendenden Missionswerke Vision Europa und Liebenzeller Mission Schweiz.
Danke für dieses ermutigende Interview. Harry Pepelnar, Länderverantwortlicher Österreich