Illustration
Der Verkäufer und der Elch
Kennt ihr das Sprichwort »Dem Eich eine Gasmaske verkaufen«? Das sagt man in Schweden von jeman-dem, der sehr tüchtig ist, und ich möchte jetzt erzäh-len, wie es zu diesem Sprichwort gekommen ist.
Es gab einmal einen Verkäufer, der war dafür be-rühmt, daß er allen alles verkaufen konnte.
Er hatte schon einem Zahnarzt eine Zahnbürste ver-kauft, einem Bäcker ein Brot und einem Obstbauern eine Kiste Apfel.
»Ein wirklich guter Verkäufer bist du aber erst«, sagten seine Freunde zu ihm, »wenn du einem Elch eine Gasmaske verkaufst.
Da ging der Verkäufer so weit nach Norden, bis er in einen Wald kam, in dem nur Elche wohnten.
*Guten Tags, sagte er zum ersten Elch, den er traf,
»Sie brauchen bestimmt eine Gasmaske.«
*Wozu? « fragte der Elch. »Die Luft ist gut hier.«
•Alle haben heutzutage eine Gasmaskes, sagte der Verkäufer.
»Es tut mir leide, sagte der Elch, »aber ich brauche keine.
»Warten Sie nur<, sagte der Verkäufer, »Sie brauchen schon noch eine.
Und wenig später begann er mitten in dem Wald, in dem nur Elche wohnten, eine Fabrik zu bauen.
»Bist du wahnsinnig? « fragten seine Freunde.
*Nein«, sagte er, »ich will nur dem Elch eine Gasmaske verkaufen.
Als die Fabrik fertig war, stiegen soviel giftige Abgase aus dem Schornstein, daß der Elch bald zum Verkau-fer kam und zu ihm sagte: »Jetzt brauche ich eine Gas-maske.
»Das habe ich gedacht«, sagte der Verkaufer und verkaufte ihm sofort eine. »Qualitätswarel« sagte er lustig.
»Die andern Elches, sagte der Elch, »brauchen jetzi auch Gasmasken. Hast du noch mehr?« (Elche kennen die Höflichkeitsform mit »Sie« nicht.)
»Da habt ihr Glück«, sagte der Verkäufer, »ich habe noch Tausende. <
»Übrigens«, sagte der Eich, »was machst du in deiner Fabrik?«
»Gasmasken«, sagte der Verkäufer.
P.S. Ich weiß doch nicht genau, ob es ein schwedisches oder ein schweizerisches Sprichwort ist, aber die beiden Länder werden ja oft verwechselt.