Seit fast eineinhalb Jahren treffen wir uns nun regelmässig in der Kapelle in Hurden zu Lobpreis- und Gebetsabenden. Es ist ein grosses Geschenk, dass wir die Kapelle nun schon so lange nutzen dürfen und dass inzwischen eine tolle Gemeinschaft entstanden ist. Auch Jugendliche und junge Erwachsene aus verschiedenen FEGs kommen regelmässig zu unseren Abenden, was uns sehr freut.
Robin Hugentobler, Leiter FEG Jugend, Ich feiere das Leben und liebe es, mit Jesus unterwegs zu sein. robin.hugentobler@feg.ch
Der König kommt
Am 8. Februar fand der erste Abend im neuen Jahr statt. Zu Beginn des Gottesdienstes sangen wir das Lied «Der König kommt» von Timo Langer. Im Refrain des Liedes wiederholen sich die Worte «Hosianna» und «der König kommt». Das Lied erinnert an den triumphalen Einzug, der uns unter anderem im Markusevangelium 11 geschildert wird: Jesus zieht – kurz vor seiner Kreuzigung – auf einem Esel in Jerusalem ein. Die Menschen verehren ihn als den verheissenen und erwarteten Messias:
«[…] die Vorangehenden und die Nachfolgenden riefen: Hosanna! Gepriesen sei, der da kommt im Namen des Herrn! Gepriesen sei das kommende Reich [die kommende Königsherrschaft] unseres Vaters David! Hosanna in der Höhe! Und er zog in Jerusalem ein, in den Tempel.» (V. 9-11)
Hilf doch!
Hosanna bedeutet «Hilf doch!». Die Menschen setzten ihre ganze Hoffnung auf Jesus, als er in Jerusalem einzog. Ich stelle mir die Szene vor, wie zwei Freunde mit Palmzweigen in den Händen einander euphorisch sagen: «Jetzt ist es wirklich soweit: Die Prophezeiung erfüllt sich! Jesus muss der verheissene Messias sein. Er wird uns von der Herrschaft der Römer befreien. Von heute an wird alles besser!
Ein König auf einem Esel
Aber Jesus hatte ganz andere Absichten als in erster Linie die politische Freiheit für sein Volk zu erlangen. Ja, Jesus kam als Befreier. Aber die Befreiung sah so anders aus als die Menschen es sich vorstellen konnten.
Es gibt einen Grund, weshalb Jesus auf einem Esel und nicht auf einem Pferd in Jerusalem einritt. Für Herrscher der damaligen Zeit war es üblich, auf einem Pferd in Städte einzureiten. Sie demonstrierten dadurch (militärische) Macht und Autorität. Ein Esel jedoch war ein Symbol der Demut und des Friedens. Jesus ritt somit in einer demütigen Haltung und mit friedlichen Absichten als König der Juden in Jerusalem ein. Er wusste: Wahrer und ewig währender Frieden wird nicht durch eine Machtdemonstration erreicht, sondern durch die totale und selbstlose Hingabe für die Menschheit.
Pferd oder Esel?
Heute setzen Nationen so oft wieder auf «Pferde»; Frieden soll durch Macht und Stärke erreicht werden. Doch kann das lange gut gehen? Und ist erzwungener Frieden wirklich Frieden?
«Komm und zieh ein!»
In einem zweiten Teil des Liedes heisst es «Komm und zieh ein! Wir sind bereit für deine Herrlichkeit.» So wie Jesus mitten in einer friedlosen Welt den ewigen Frieden brachte, so können auch wir heute in einer Welt, wo auf Pferde gesetzt wird, den König des Friedens und seine Herrlichkeit in unseren Herzen empfangen.
Mein Herzenswunsch ist es, dass ihr in euren Gemeinden genau dies erleben dürft – seinen Frieden und seine Herrlichkeit. Und das ist auch unser Wunsch für unsere Zusammenkünfte in der Kapelle.