Realistisch leben Vision Schweiz Altdorf

Vor ein paar Wochen kam ein junger Mann nach dem Gottesdienst strahlend zu mir. Er besucht seit einiger Zeit bei uns die Gemeinde und hatte sich im März während der Evangelisationswoche bekehrt. Er hat in seinem jungen Leben unfassbar viel Schweres erlebt und war aus seinem Heimtatland geflohen. Doch an diesem Morgen leuchteten seine Augen. Ich hatte ihn noch nie so gesehen.
Tom Mauerhofer Leiter Vision Schweiz thomas.mauerhofer@feg.ch

Ein paar Tage später hat er mir erzählt, was passiert war: Während der Anbetungszeit ist im Gottes Liebe auf eine Art und Weise begegnet, wie er es noch nie erlebt hatte. Etwas hat sich in seinem Herzen verändert. Er sagte mir: Ich sehe die Welt jetzt anders.

Nur selten ist es Menschen möglich, einen Einblick in die unsichtbare Welt zu haben. Nur selten erleben wir Gottes Gegenwart so stark. Aber manchmal öffnet er Menschen die Augen für seine Nähe. Und wir werden daran erinnert: Er ist immer da. Und wir brauchen immer wieder das Bewusstsein: Die Realität setzt sich aus der sichtbaren und unsichtbaren Welt zusammen.

Elisa war ein Mann, der auf besondere Art und Weise einen Einblick in die unsichtbare Welt hatte. In 2. Könige 5,14–17 wird beschrieben, wie Elisa und sein Diener von einem feindlichen Heer eingeschlossen werden:

«Sogleich schickte er ein grosses Heer mit vielen Pferden und Streitwagen dorthin. Es war schon dunkel, als die Truppen Dotan erreichten, und noch in derselben Nacht umzingelten sie die Stadt. Als Elisas Diener früh am Morgen aufstand und vor das Haus trat, da traute er seinen Augen kaum: Die Stadt war von einem Heer mit Pferden und Streitwagen eingeschlossen! ‹Ach, mein Herr, was sollen wir jetzt bloss tun?›, rief er. Doch Elisa beruhigte ihn: ‹Du brauchst keine Angst zu haben! Denn auf unserer Seite steht ein noch grösseres Heer.› Dann betete er: ‹Bitte, HERR, öffne ihm die Augen!›

Da öffnete der HERR Elisas Diener die Augen, und er konnte sehen, dass der ganze Berg, auf dem die Stadt stand, von Pferden und Streitwagen aus Feuer beschützt wurde.»

Jetzt, da der Diener von Elisa die Realität sieht, hat er keine Angst mehr. Er versteht: Gott lässt sie nicht allein.

Diese Geschichte aus der Bibel erinnert uns daran: Wir sehen nur einen Teil der Realität. Wir brauchen immer wieder die Erinnerung daran:

Wir sind für eine Welt geschaffen, von der wir nur selten etwas sehen. Realistisch sind wir dann, wenn wir auch mit den unsichtbaren Realitäten rechnen. Und gerade im Gemeindebau brauchen wir immer wieder diese Sicht. Und wir brauchen Menschen, die uns dabei unterstützen, auch wenn vieles unsichtbar bleibt: Es bewegt sich etwas, wenn wir das Evangelium weitergeben. Und es bewegt sich etwas, wenn wir dafür beten, dass sich Gottes Reich ausbreitet. Danke, wenn du uns dabei unterstützt.