Menschen mit Gott in Verbindung bringen Gemeindeportrait 150 Jahre FEG Wil

«Menschen mit Gott in Verbindung bringen» – das wollen wir seit 1874, als einige Brüder aus dem Ober- und Hinterthurgau Pfarrer Karl Josef Wetter als Prediger be­riefen, um ihnen auf privater Basis das Evangelium zu verkündigen. Grund dafür war der in den reformierten Kirchen des Kantons Thurgau aufkommende Liberalismus. Pfarrer Wetter erwarb daraufhin ein Haus in Wil und richtete dort Versammlungsräume ein. Nach seinem Rücktritt blieb er im Brüderrat und half weiterhin bei der Verkündigung mit. 

Leider führten Konflikte mit seinen Nachfolgern zu einem Schrumpfen der Gemeinde, so dass um die Jahrhundertwende an eine Aufgabe gedacht wurde. Doch Gott hatte andere Pläne und schickte 1903 den Prediger Hans Leu, der trotz schwerer Krankheit einen starken Glauben hatte. Die Gemeinde fasste neuen Mut, kaufte ein Grundstück in der Nähe des Bahnhofs und weihte 1906 eine für damalige Verhältnisse sehr geräumige Kapelle ein. Diese diente 101 Jahre lang ihrem Zweck. Doch in den letzten Jahrzehnten genügte sie den Raumanforderungen längst nicht mehr. Fast 20 Jahre lang blieb die Suche nach neuen Räumlichkeiten erfolglos. Endlich, im Jahr 2004, bot sich eine einmalige Gelegenheit in der benachbarten Firma. Doch es sollte anders kommen und wie aus heiterem Himmel zerschlugen sich alle Pläne.

Das war ein tiefer Schock, den die Gemeinde nicht einfach so hinnahm. Intensive Gebetszeiten folgten – und nach nur zwei weiteren Jahren zog die Gemeinde 2007 in neue Räume in der nahe gelegenen Hauptpost. Dieser Schritt erforderte grossen Glaubensmut. Gott sei Dank gab es nie finanzielle Probleme. Bald wurden auch diese Räume wieder zu klein. Mehrere Wunder führten dazu, dass im Jahr 2016 ausgerechnet jenes Firmengebäude neben der Kapelle gekauft werden konnte, in dem Jahre zuvor die Miete nicht zustande gekommen war. Nun versammelt sich die Gemeinde wieder am alten Ort, den Gott schon 1906 geschenkt hatte. Am 29. Oktober 2017 feierte die Gemeinde den ersten Gottesdienst in den neuen Räumlichkeiten, die bis zu 300 Personen Platz bieten.

Diese beeindruckenden Glaubenserfahrungen haben in den vergangenen Jahren zu einem tiefen Vertrauens- und Glaubenswachstum der Gemeinde geführt. Im 150. Jubiläumsjahr herrscht Aufbruchstimmung. Die Gemeinde besteht insgesamt aus ca. 400 Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen und wächst in allen Bereichen. Dafür danken wir unserem dreieinigen Gott von Herzen!

Roland Stäheli, Gemeindeleiter / Präsident FEG Wil, roland.staehli@feg-wil.ch

Menschen aus unserer Gemeinde

Christoph Metzger: Was begeistert dich an unserer Männerarbeit?

An unserer Männerarbeit begeistert mich vor allem die tiefe Gemeinschaft und das ehrliche Miteinander. In unserer Gruppe erlebe ich, wie Männer sich gegenseitig unterstützen und ermutigen, ihren Glauben im Alltag zu leben. Wir teilen nicht nur geistliche Impulse, sondern auch persönliche Herausforderungen und Erfolge. Als besonders bereichernd empfinde ich unsere regelmässigen Treffen, die durch Bergtouren, Feuerabende und den wöchentlichen Morgenrun ergänzt werden. Diese Momente der Gemeinschaft stärken unseren Zusammenhalt und helfen uns, im Glauben zu wachsen. Die Kombination von Männerarbeit, Natur und Glaube finde ich besonders inspirierend: Es bewegt mich zu sehen, wie jeder seine von Gott geschenkten Gaben einbringt und wir gemeinsam im Glauben unseren Weg gehen.

Ursina Gafafer: «Was sind deine Highlights mit Kindern in der Gemeinde»

Meine persönlichen Highlights sind die Momente, in denen ich spüre, dass Gott am Werk ist. Kürzlich wusste ich bei der Vorbereitung des Kindergottesdienstes nicht mehr weiter. Ich fand einfach keinen roten Faden im Programm. Da hat mir Gott geholfen und ich habe das Programm noch einmal umgeschrieben. Ich war erstaunt, wie plötzlich alles zusammenpasste. Jetzt war ich gespannt auf den Sonntagmorgen. Würde sich Gottes Hilfe zeigen? Eine Viertelstunde vor Schluss aus der Bibel vorzulesen, wenn die Kinder oft unruhig auf ihren Hockern sitzen, fand ich schon gewagt. Aber ich dachte, wenn Gott es so will, dann versuche ich es. Und wieder staunte ich: Es entstand ein herrliches gemeinsames Bibellesen! Ein Highlight ist es auch, wenn Kinder mit ihren Aussagen genau ins Schwarze treffen und Aha-Momente im Glauben erleben. Wie schön ist es zu sehen, wie aus Kindern junge Erwachsene werden, die Gott lieben und ihre Identität in Gott entdecken. Ich freue mich, ein Stück dieses Weges mit ihnen gehen zu dürfen.

Roman und Patricia Gabathuler: «Jesus sichtbar machen»

Wir sind als Erwachsene zum Glauben gekommen und freuen uns, wenn Menschen Jesus als Herrn und König erkennen und annehmen. Wir leiten gemeinsam eine Kleingruppe und zu manchen Anlässen kommen Gäste, die Gott noch nicht kennen. Beim diesjährigen Sommerfest hat ein Gast sein Leben Jesus übergeben und wir durften erleben, wie Jesus an seinem Herzen wirkte.

Als Evangelisations- und Missionsteam wollten wir bei unserem Jubiläum Jesus sichtbar machen. Dazu haben wir Zeugnisse von Menschen aus unserer Gemeinde aufgenommen. Das Video wird während des Jubiläums gezeigt, damit Menschen von IHM berührt werden.

Nach dem Jubiläum werden wir als Familie an Weihnachten im Rahmen unserer Gemeindeaktion «Wir feiern gemeinsam statt einsam» die Türen unseres Hauses für einsame Menschen öffnen. Alles zur Ehre unseres Herrn und Königs.