Zwei Tage Pastorenalltag Vision Europa Polen

Eines Tages rief mich eine alte Frau aus unserer Gemeinde an. Sie war 20 Jahre lang bei den Zeugen Jehovas gewesen, dann zum Glauben an Jesus gekommen und hatte seit einem Jahr in unserer Gemeinde ihre geistliche Heimat gefunden. Sie ist gerade an Krebs erkrankt und hat einen künstlichen Darmausgang, so dass sie kaum noch laufen kann. Ihr Mann, mit dem sie 51 Jahre zusammen war, ist gerade gestorben. Er war eigentlich ungläubig.

Jarek Celebanski, Gemeindeaufbau in Łódź, Polen, jarcel@o2.pl

Sie fragte mich, ob ich die Beerdigung ihres Mannes leiten könnte. Natürlich sagte ich zu – die Beerdigung sollte in drei Tagen stattfinden. Ich fragte eine Tochter, ob sie irgendwelche Erwartungen an die Beerdigung habe. Sie sagte, sie wolle einen Brief vorlesen, den sie ihrem Vater geschrieben habe. Sie fügte jedoch hinzu, dass, wenn es nach ihr ginge, die Beerdigung von jemandem gehalten würde, der nicht an die Trinität glaube. Die Beerdigung fand auf einem katholischen Friedhof und in einer katholischen Kapelle statt. Es gab keine musikalische Begleitung, nur meine Rede. Dann gab es einen zweiten Teil am Grab und es regnete. Es war eine Herausforderung, aber die Predigt kam sehr gut an. Gott ist treu!

Erst einen Tag zuvor war ich mit einer anderen Schwester aus der Gemeinde beim Arzt gewesen. Sie hatte schon zweimal Krebs gehabt und jetzt hatte sie einen Termin beim Arzt, weil wieder etwas festgestellt wor­-den war. Sie hat mich gebeten, mit ihr zum Onkologen zu gehen, weil sie sehr schwach ist – die letzten Wochen hat sie nur im Bett gelegen. Ich fuhr mit ihr von zu Hause zum Arzt. Der Onkologe stellte fest, dass sie Metastasen in der Lunge, in der Bauchspeicheldrüse und auch im Kopf hatte. Die Schwester war entmutigt und wollte diese Welt schon verlassen. Der Arzt und ich ermutigten sie, weiter zu kämpfen, solange sie noch lebte und es noch Hoffnung gab. Sie war einverstanden.

In unserer Gemeinde haben wir zurzeit 7 Menschen, die an Krebs erkrankt sind, und andere, die schwere Krankheiten haben. Wir haben dafür ein Gebetstreffen.

In diesen Tagen hatte ich mehrere Telefongespräche mit einem Mann aus Warschau, den ich vor einigen Jahren mit einer Frau verheiratet habe, mit der er schon einige Jahre zusammenlebte und mit der er ein Kind hatte. Sie kamen zu mir, um sich vor der Hochzeit zu treffen, und ich hatte die Gelegenheit, bei ihrer Hochzeit für sie zu beten. Jetzt sind sie in einer schweren Krise und denken über eine Scheidung nach. Sie brauchen Jesus und unser Gebet.

Bitte schliessen Sie sich uns im Gebet an für all die schwierigen Situationen und die Menschen, die dahin­terstehen.