Die Kreuzkapelle in Bad Camberg ist ein historisches Juwel, das mit einer langen Geschichte aufwartet.
Die Kreuzkapelle, das Wahrzeichen von Bad Camberg und des Goldenen Grundes, thront majestätisch auf einem 320 m hohen Berg im nord/östlichen Teil der Stadt. Von hier aus bietet sich ein atemberaubender Panoramablick über den gesamten Goldenen Grund, der die Besucher in seinen Bann zieht. Die Kapelle ist nicht nur ein spiritueller Ort der Stille und Andacht, sondern auch ein Ort der Schönheit und des beeindruckenden Ausblicks auf die malerische Landschaft.
Die Geschichte
Laut Aufzeichnungen stammt das Baujahr der Kreuzkapelle aus den Jahren 1681/1683. Zu dieser Zeit war sie noch von bescheidenerer Größe und hatte die Form eines achteckigen Gebäudes, das auf der Grundfläche des Chores platziert war.
Die Kapelle oben am Steinernen Thür Gestell trägt die Jahreszahl 1682, als Herr Tholejus Pfründner von dieser Kapelle Eigentümer war. Sein Plan war es, die Kapelle mit seinem eigenen Geld neu zu erbauen und dorthin zu ziehen, um ein zurückgezogenes Leben als Einsiedler zu führen. Im Jahr 1725 begann er tatsächlich mit dem Wiederaufbau der Kapelle. Doch bevor der Bau abgeschlossen werden konnte, wurde er plötzlich vom Tod überrascht und verstarb. Später scheint die Familie von Hohenfeld den Bau in Zusammenarbeit mit einigen anderen Familien wie von Kesselstadt und Boos vorangetrieben zu haben. Die Wappen und Inschriften dieser Familien sind noch immer in den Fenstern der Kapelle zu sehen.
Ein Ort mit Bedeutung
- Das Wahrzeichen mit spannender Geschichte für Bad Camberg und den Goldenen Grund
- Ein beliebtes Ausflugsziel für Einheimische und Besucher der Region
- Ein architektonisches Meisterwerk
- Ein Ort zum Beten und Gedenken in Ruhe und Frieden
- Beliebt für Hochzeiten und Konzerte
- Ausblick über den Taunus von Idstein bis Limburg a.d. Lahn auf 320 m ü. NN
- Familientreffpunkt und Wanderziel
- Unter Denkmalschutz gemäß der Haager Konvention als Kulturgut
Architektur
Die Kreuzkapelle in Bad Camberg präsentiert sich als regelmäßiger Zentralbau in Form eines griechischen Kreuzes mit dreiseitig schließenden Armen, hohen Walmächern und einem anmutigen Vierungstürmchen. Ein besonderes Juwel verbirgt sich unter dem erhöhten Chor - eine gewölbte Krypta, die in den Felsen gehauen wurde und dem Heiliggrab sowie der Kreuzreliquie gewidmet ist.
Die Oberkirche beeindruckt mit schlichten Holztonnengewölben und mehreren Altären aus dem 18. Jahrhundert. Die Kapelle und das benachbarte Küsterhaus sind von einem achtseitigen Mauerring umgeben, wodurch die symbolische Bedeutung der Zahl 8 als Verdoppelung des Kreuzes in der Architektur zum Ausdruck gebracht wird.
Aufgrund ihrer geschichtlichen Bedeutung ist die Kreuzkapelle als Kulturdenkmal gemäß § 2 Absatz 1 des Hessischen Denkmalschutzgesetzes in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen. Dies unterstreicht die herausragende kulturelle und historische Bedeutung dieser beeindruckenden Kapelle.
Öffnungzeiten
Von 1. Mai bis 3. Oktober an Sonn- und Feiertagen
von 14 - 17 Uhr geöffnet
Regionale Landmarke und bedeutender Wegweiser im goldenen Grund von Bad Camberg
Einblicke
Tauchen Sie ein in ihre Geschichte und entdecken Sie den Charme einer Kapelle, die die Spuren der Zeit trägt und dennoch ihren einzigartigen Charakter bewahrt hat.
Das Denkmal
Die Kreuzkapelle in Bad Camberg ist ein Denkmal von großer kultureller, historischer und architektonischer Bedeutung. Als Zeuge vergangener Zeiten repräsentiert sie die Geschichte und das kulturelle Erbe der Region. Ihr architektonischer Stil ist ein herausragendes Beispiel vergangener Epochen und zeigt die beeindruckende handwerkliche Kunst, die in ihrer Konstruktion zum Ausdruck kommt. Die präzise Platzierung der spiegelbildlichen Mauern, die Verwendung von Bruchsteinen in Traßmörtel und die architektonischen Details wie Fensterbögen und Eckabschrägungen zeugen von der ästhetischen Qualität und dem historischen Wert der Kreuzkapelle.
Die Kreuzkapelle dient nicht nur als religiöser Ort der Andacht und des Gebets, sondern ist auch ein lebendiges Zentrum kultureller Aktivitäten in der Gemeinschaft. Sie bietet Raum für feierliche Rituale, Veranstaltungen und kulturelle Veranstaltungen, die das soziale Leben bereichern und die lokale Identität stärken. Mit ihrer einzigartigen Atmosphäre und ihrer reichen historischen Bedeutung zieht die Kapelle auch Besucher und Touristen an, die daran interessiert sind, in die Vergangenheit einzutauchen und das kulturelle Erbe der Region zu erkunden.
Als geschütztes Denkmal wird die Kreuzkapelle mit großer Sorgfalt bewahrt und erhalten. Durch den Denkmalschutz werden Maßnahmen ergriffen, um ihr historisches Erbe zu bewahren und zukünftige Generationen von ihrer Bedeutung zu überzeugen.
Die Erforschung, Dokumentation und Pflege der Kapelle ermöglichen es Forschern, Historikern und der Öffentlichkeit, die Geschichte und Entwicklung der Kapelle und ihrer Umgebung besser zu verstehen.
Auf dem höchsten Punkt des Goldenen Grundes gelegen kann man die Natur erkunden und in idyllischer Umgebung entspannen. (320 m ü NN.)Die Denkmäler der Kunst, der Geschichte und Kultur sowie die Landschaft genießen den Schutz und die Pflege des Staates und der Gemeinden.
Der Kreuzweg
Ein besonderes Highlight entlang des Weges zur Kreuzkapelle sind die sieben Stationen des Kreuzweges, die den Gläubigen symbolisch die Leidensgeschichte Christi nahebringen. Jede Station erzählt eine eigenständige Episode und lädt zum Innehalten und Nachdenken ein. Leider sind die ursprünglichen Tafeln, die um das Jahr 1700 entstanden sind, aufgrund von Verwitterung stark in Mitleidenschaft gezogen. Aus diesem Grund wurden die Originaltafeln behutsam in der Krypta der Kreuzkapelle untergebracht und an den Bildstöcken entlang des Weges befinden sich detailgetreue Nachbildungen. So können Besucher trotzdem einen Eindruck von den kunstvollen Darstellungen erhalten.
Entlang einer 1,5km langen Wanderstrecke wurde die Aufstellung von 7 Monolithen auf Anordnung von Peter Burmann vorgenommen, dem damaligen Weihbischof von Trier, als Ehrung des Kreuzes.
STATION 1 - OELBERG
Die erste Station des Kreuzwegs repräsentiert Jesus' Verurteilung zum Tode durch Pontius Pilatus. In dieser Station wird Jesus vor dem römischen Statthalter präsentiert, der nach dem Drängen der Menschenmenge das Urteil fällt. Pilatus wäscht symbolisch seine Hände in Unschuld. Jesus wird mit Dornen gekrönt und mit einem Purpurmantel bekleidet, um ihn zu verspotten. Diese Station lädt uns ein, über die Ungerechtigkeit und die Macht der öffentlichen Meinung nachzudenken und die Bereitschaft Jesu, sein Leiden für die Rettung der Menschheit auf sich zu nehmen.
STATION 2 - GEISELUNG
In diesem zentralen Moment des Kreuzwegs übernimmt Jesus selbst das Kreuz, das Symbol seines bevorstehenden Leidens und seiner Hingabe. Mit starkem Willen und unerschütterlicher Entschlossenheit trägt er die Last der Sünden der Welt, ein Akt der Liebe und Opferbereitschaft, der seine göttliche Mission verkörpert. Durch das freiwillige Annehmen des Kreuzes zeigt Jesus uns den Weg des Selbstverleugnens und der Hingabe, eine inspirierende Botschaft der Hoffnung und Erlösung.
STATION 3 - DORNENKRÖNUNG
In diesem schmerzhaften Moment erliegt Jesus der physischen Last des Kreuzes und stürzt zum ersten Mal. Trotz der Erschöpfung und des Leidens steht er wieder auf, ein Zeichen seiner Entschlossenheit und Standhaftigkeit. Dieser Fall erinnert uns daran, dass Jesus uns lehrt, in schwierigen Zeiten aufzustehen und unseren Glauben zu festigen. Es ist ein Symbol der Menschlichkeit Jesu und seiner Bereitschaft, den schweren Weg des Opfers bis zum Ende zu gehen.
STATION 4 - BEGEGNUNGEN
In diesem berührenden Moment trifft Jesus auf seine Mutter, Maria, während er seinen Kreuzweg geht. Dieses Zusammentreffen zeigt die tiefe Verbundenheit zwischen Mutter und Sohn sowie das unsagbare Leid, das Maria als Mutter durch den Anblick des Leidens ihres geliebten Sohnes erfährt. Die Begegnung zwischen Jesus und Maria erinnert uns an die menschliche Seite des Leidenswegs und an die bedingungslose Liebe und Hingabe einer Mutter. Es ist ein bewegendes Zeugnis für Mitgefühl und Trost, das uns lehrt, inmitten des Leids füreinander da zu sein und einander beizustehen.
STATION 5 - KREUZTRAGUNG
In diesem bemerkenswerten Moment wird Simon von Cyrene auf dem Kreuzweg aufgefordert, Jesus beim Tragen des Kreuzes zu helfen. Simon, ein zufälliger Vorübergehender, wird unerwartet in den Weg Jesu hineingezogen und übernimmt eine Teillast des Kreuzes. Diese Begegnung symbolisiert die Bedeutung von Gemeinschaft und Unterstützung in schweren Zeiten. Simon zeigt uns, wie wichtig es ist, füreinander einzustehen und Lasten gemeinsam zu tragen. Es erinnert uns daran, dass wir als Gläubige aufgefordert sind, einander beizustehen und solidarisch zu handeln, insbesondere wenn andere unsere Hilfe benötigen. Simon von Cyrene wird somit zu einem inspirierenden Vorbild für Mitmenschlichkeit und Nächstenliebe.
STATION 6 - KLEIDERBERAUBUNG
In diesem bewegenden Moment tritt Veronika, eine gläubige Frau, aus der Menge hervor, um Jesus mit einem Schweißtuch Trost zu spenden. Sie wischt damit das Schweiß und das Blut von seinem Gesicht, als Ausdruck von Mitgefühl und Zuneigung. Diese liebevolle Geste von Veronika symbolisiert die Bedeutung von Barmherzigkeit und Fürsorge inmitten des Leidens. Durch ihre Tat wird Veronika zu einem Zeichen der Hoffnung und des Trostes für Jesus und ermutigt uns dazu, in schwierigen Zeiten Mitgefühl zu zeigen und anderen Trost zu spenden. Veronikas Handlung erinnert uns daran, dass selbst die kleinste Geste der Güte und Freundlichkeit einen bedeutenden Unterschied machen kann.
STATION 7 - KREUZIGUNG
In diesem ergreifenden Moment, bereits auf dem Kreuzweg geschwächt und erschöpft, stürzt Jesus erneut unter der Last des Kreuzes. Sein Körper und Geist sind gezeichnet von den Strapazen und dem Leiden, das er auf sich nimmt. Trotzdem erhebt er sich mit unglaublicher Standhaftigkeit und Würde, um seinen Weg fortzusetzen. Diese zweite Fall Episode erinnert uns an die Ausdauer und Entschlossenheit Jesu, selbst in den schwersten Momenten nicht aufzugeben. Es ist ein eindringliches Beispiel für seine Hingabe und Bereitschaft, für die Sünden der Menschheit zu leiden. Diese Erfahrung ermahnt uns, auch in unseren eigenen Prüfungen und Herausforderungen die Kraft zu finden, wieder aufzustehen und unseren Weg mit unbeirrbarem Glauben und Standhaftigkeit fortzusetzen.
Diese beeindruckenden Säulen, die im 17. Jahrhundert von adligen Familien gestiftet wurden, verleihen dem Weg eine besondere spirituelle Atmosphäre. Hergestellt wurden die kunstvollen Werke von der renommierten Hadamarer Bildhauerschule.
Wir wünschen Ihnen einen schönen Aufenthalt!
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