Frühmorgens auf Burg Fürsteneck Unterwegs mit "MakroMARKO" (Marko König)

Dieses Jahr war endlich wieder einmal Marko König (Beiname Makromarko) als Dozent bei den Fürstenecker Fototagen. Leider kann ich als Dozent keinen Kurs bei ihm belegen. Daher hatte ich mir sehr gefreut, als ich hörte, dass er eine frühmorgendliche Exkursion für alle Interessierten anbieten möchte. Als ambitionierter Makro-Rookie ist es für mich natürlich sehr interessant mit Marko unterwegs zu sein, der - wie immer wieder gehört - "jedes Insekt mit Vornamen kennt". Ich war also direkt der Erste, der sich in die Liste eingetragen hatte. Start war Samstag morgen - 5:30. Ein Termin, der sich als durchaus problematisch für mich herausstellte. Schließlich gab es in der Nacht vorher die Aurora Borealis von Burg Fürsteneck aus zu fotografieren, was mich reichlich spät ins Bett kommen ließ. Näheres ist hier nachzulesen.

Als der Wecker kurz nach dem Hinlegen schon wieder klingelte, fragte mich der innere Schweinhund, ob ich das wirklich für eine sinnvolle Idee hielt. Ich raunte ihm kurz zu "Halt's Maul!", schleppte mich unter die Dusche und stand einige Minuten später in voller Montur und mit meiner Ausrüstung am Treffpunkt vor dem Burgtor.

Wir verteilten uns auf zwei Autos und fuhren ein kurzes Stück zu einer taubedeckten Wiese am Rande eines Bachs. Als die meisten der anderen ihre Gummistiefel überstülpten oder ihr Wanderschuhe schnürten, traf mich die Erkenntnis wie ein Blitz: ich hatte nur meine Sneakers dabei! Ich war nicht der Einzige, der in dieser Hinsicht etwas unterausgestattet war. Das konnte ich auch nicht damit ausgleichen, dass ich am anderen Ende eher überausgestattet war. Ich hatte meinen Makro-Diffuser dabei, den ich in diesem Setting aber eher nicht zum Einsatz bringen konnte.

Marko riet uns drei "Anfängern" nicht über die Wiese zu laufen, sondern einen Umweg über den Weg zu nehmen und uns dann am oberen Rand der Wiese auf dem Weg an die Arbeit zu machen. So konnten unsere Schuhe trocken bleien. Gesagt - getan.

Leider musste ich recht schnell feststellen, dass sich die Objekte der Makrofotografen-Begierde leider nicht am Wegesrand tummelten. Daher warf ich den Plan schnell über Bord und lief mitten in die Wiese ohne Rücksicht auf die Schuhe ("Ist eh nur Wasser"). Das hatte noch den weiteren großen Vorteil, dass ich von einer schier unglaublichen Fähigkeit Markos profitieren konnte: er ist ganz offenbar in der glücklichen Situation auch hinten am Kopf spezialisierte Augen zu haben, die immer und überall Motive entdecken, selbst wenn er da gar nicht hinschaut. Faszinierend!

Allerdings kann ich mit der weit verbreiteten Mär aufräumen. Die Vornamen der Insekten, die er mir auf diese Weise zugänglich machte, kannte er tatsächlich nicht. ;)

Genug "gelabert" - jetzt kommen endlich Bilder... Das Highlight für mich war eine Frühlingswiesenschnake, die ich aus 1000undeiner Position abgelichtet habe. Mein Lieblingsbild aus der Reihe ist dieses hier:

oben: Frühlingswiesenschnake
oben: Weibliche Eichenblattspinne
oben: Fliege am Morgen
oben: Getreidewanze

Natürlich ist man eher hinter Insekten her, aber es lohnt sich durchaus auch auf Details bei den Pflanzen zu achten, vor allem in dieser morgendliche Stimmung mit den Tautropfen.

oben: Details mit Tautropfen

Von der Frühlingswiesenschnake gibt es noch einige Bilder mehr... und obwohl ich hart aussortiert habe, sind noch einige übrig geblieben:

oben: Frühlingswiesenschnake

Zum Abschluss entdeckte ich noch ein paar Motive auf einem Heusilo-Ballen. Nicht der coolste Hintergrund, aber wenn man schon mal da ist.

oben: Fokusstack einer Schlammfliege

Zum Abschluss gelang mir im x-ten Anlauf ein Fokusstack einer Schnecke im Gegenlicht. Man darf ja eigentlich niemandem erzählen, dass eine Schnecke zu schnell unterwegs war, um die fotografieren zu können. Hier war es aber tatsächlich mehrfach der Fall. Die Schnecke kroch zwar nicht aus dem Bild (sonst hätte ich nen Mitzieher versucht), aber sie hat ihre "Antennen" so schnell und hektisch bewegt, dass ich wirklich Mühe hatte. Es gab noch eine Art "Miniaturschnecke" (vielleicht gerade mal 10% der Größe dieser Schnecke) daneben. Die war allerdings so hektisch, dass ich aufgeben musste.

oben: Fokusstack einer (mutmaßlichen) Bänderschnecke im Gegenlicht

Langsam aber sicher mussten wir wieder aufbrechen und ich realisierte, dass meine Schuhe komplett durchnässt waren. Den Rest des Tages bis zur nachmittäglichen Kaffeepause musste ich ohne sie auskommen bis sie in der Sonne getrocknet waren.

Aber meiner Ansicht nach hat es sich gelohnt...

Thomas (der photopoeth)